Denn mit nur einem Sieg aus den vergangenen fünf Spielen, dem Absturz in das Tabellenmittelfeld und der (noch) erfolglosen Suche nach einem neuen Chefcoach ist bei den Roten Teufeln mal wieder die Hölle los. Vorstandsboss Stefan Kuntz gibt sich in Sachen Trainerverpflichtung ungeachtet der Gerüchte um Kosta Runjaic zurückhaltend - und kritisiert die Mannschaft.
"Wir haben durch Platzverweise Punkte liegen gelassen. Es ist glaube ich an der Zeit, dass die Spieler so langsam mal ihren Deal mit dem FCK begreifen. Ich nehme jetzt vor allem die Mannschaft in die Verantwortung", sagte der Europameister von 1996 dem Sport-Informations-Dienst (SID) nach dem 0:1 (0:1) beim SV Sandhausen und der damit verbundenen dritten Auswärtsniederlage in Folge.
Während die Protagonisten auf dem Platz also endlich ihre Leistung bringen sollen, muss abseits des Spielfelds auch Kuntz allmählich in die Gänge kommen. Der Kredit des Interimstrainers Oliver Schäfer dürfte angesichts der schwachen Leistung in Sandhausen (Kuntz: "Das war im Vergleich zu den Vorwochen ein Rückschritt") aufgebraucht sein.
Der ehemalige Duisburg-Trainer Kosta Runjaic wird heiß gehandelt, ebenso Heiko Vogel oder Bruno Labbadia. Für Kuntz sei die Trainerfrage derzeit aber ohnehin ein Medienthema, sie gehe ihm sogar "auf den Sack", hatte er vor dem Spiel in Sandhausen noch bei Sky berichtet.
Dass der 50-Jährige in diesen Tagen auf das Trainer-Thema äußerst dünnhäutig reagiert, ist nachvollziehbar. Seit seinem Amtsantritt am 8. April 2008 hatten unter Kuntz' Klubführung insgesamt sieben Trainer auf der heißen Bank der Roten Teufel gesessen. Dass der Vorstandsboss auch deshalb eine in vielerlei Hinsicht überlegte Entscheidung treffen will, ist mehr als verständlich.
"Wir machen uns in Ruhe Gedanken und sprechen über alles. Wir versuchen, das Richtige zu tun. Wichtig ist in dieser Situation nun, eine richtige und fundierte Entscheidung zu treffen", sagte Kuntz dem SID. Denn die so wichtige Trainerverpflichtung sei "immer ein schwieriges Thema. Die Frage ist ja auch immer, wer und was zum Betzenberg passt."
Runjaic? Labbadia? Oder doch ein ganz anderer? Vielleicht kennt Kuntz die Antwort schon und will sie schlichtweg noch nicht verraten. Dass Schäfer die Mannschaft am kommenden Freitag als hauptverantwortlicher Trainer noch betreuen darf, ist dabei eher unwahrscheinlich. Viel zu wichtig ist die Partie des 8. Spieltags, wenn die Pfälzer beim 1. FC Köln und einem direkten Konkurrenten im Kampf um den Aufstieg gastieren.