Dass der Coach aber noch nicht fällt, beschlossen am Sonntag Sportdirektor Ivica Grlic und Geschäftsführer Roland Kentsch. „Oli wird gegen Fürth auf der Bank sitzen. Aber wir erwarten am Freitag einen Sieg“, fordert Grlic.
Das Gerücht, dass Reck nur nicht vor die Tür gesetzt wurde, weil er am Montag seinen 47. Geburtstag feiert, kann allerdings ins Reich der Fabeln verwiesen werden. Kentsch, der sich die Akteure am Montag in einer Krisensitzung zur Brust nehmen wird, erklärt: „Wir wollen damit die Spieler in die Pflicht nehmen. Denn das enttäuschendste im Jahr 2012 ist diese sogenannte Mannschaft. Sie muss eine Reaktion zeigen und gewinnen.“
Hellmich ist entsetzt
Doch das scheint ein schier aussichtsloses Unterfangen zu sein. Duisburg versagte bislang auf allen Ebenen und jetzt kommt der frischgebackene Spitzenreiter, der jüngst den Revier-Nachbarn aus Bochum demontierte. Und ausgerechnet gegen die offensivstarken Kleeblätter soll jetzt die Wende eingeläutet werden?
Dieses Ultimatum scheint für den Fußballlehrer kaum zu bewältigen zu sein. Denn seine Mannschaft, die er in den letzten Wochen immer wieder in Schutz nahm, verweigert ihm das Gefolge. Und das bringt Walter Hellmichauf die Palme. „Es ist ganz schlimm, was gerade mit meinem Verein passiert. So kann es nicht weitergehen.“
Verhandlungen mit Nachfolgern laufen
Ob Reck in den nächsten fünf Tagen das auch seiner Truppe klarmachen kann, bleibt abzuwarten. Fest steht aber, dass die Entscheidung pro Reck eine Gratwanderung ist. Steht nach dem Match die fünfte Niederlage in Serie zu Buche, ist das Experiment gescheitert. Aber was ist, wenn es eine Reaktion der Mannschaft gibt? Wenn sie einen Punkt holt, oder unglücklich verliert? „Dann werden wir erneut beraten, wie wir fortfahren“, berichtet Kentsch.
Klar ist, dass Grlic bereits mit möglichen Nachfolgern in Kontakt steht. Die Verhandlungen werden am Freitag auch abgeschlossen sein um im Fall des Falles sofort den neuen Trainer präsentieren zu können. Keine guten Voraussetzungen für Reck und die entscheidende Schlacht. Aber jetzt kann das Team zeigen, dass es zu Reck und zum MSV steht.
Dass am Freitag ausgerechnet Recks Kumpel Mike Büskens über seine Zukunft entscheiden wird, ist die zusätzliche Ironie. Reck und Büskens arbeiteten jahrelang beim FC Schalke zusammen, leiteten auch interimsmäßig die Erste und sind eng befreundet. Reck: „Es geht nicht um mich, sondern um den MSV.“ Damit trifft er den Nagel auf den Kopf.