Wer den Ausführungen von Jürgen Klopp am Donnerstag auf der Pressekonferenz zuhörte, der hatte wenig Grund zu der Annahme, dass Lukasz Piszczek schon gegen Mainz 05 sein Comeback in der Startformation feiern würde. "Wir müssen geduldig sein", hatte Klopp erklärt und hinzugefügt: "Es geht nicht darum, was geht, sondern darum, was vernünftig ist."
Zweikampfverhalten ausbaufähig
Umso überraschender stand der Pole dann am Samstag doch unter den ersten elf Spielern auf dem Zettel mit den Mannschaftsaufstellungen - zum ersten Mal seit dem verlorenen Champions-League-Endspiel im Mai dieses Jahres. Darüber hinaus spielte er gleich über die gesamte Distanz, was auch der Tatsache geschuldet war, dass Klopp in Sven Bender (nach 33 Minuten), Marco Reus und Jakub Blaszczykowski (in der Halbzeit) gleich drei Spieler wegen muskulärer Probleme vom Feld nehmen musste.
Dass Piszczek nach der mehrmonatigen Pause noch eine Menge zur alten Stärke fehlt, war trotz einer engagierten Vorstellung nicht zu übersehen. In vielen Zweikämpfen fehlte Piszczek das richtige Timing oder ein Schuss Spritzigkeit. Ein Umstand, der in der 74. Minute um eine falsche Einschätzung der Situation ergänzt wurde und so zum Ausgleich für Mainz führte. Obwohl sich der Mainzer Yunus Malli den Ball zu weit vorgelegt hatte und Roman Weidenfeller diesen problemlos aufnehmen konnte, rempelte Piszczek seinen Gegenspieler im Strafraum um und verursachte damit den Elfmeter zum 1:1.
"Man hat gesehen, dass ich für 90 Minuten noch nicht bereit bin", gab Piszczek anschließend offen zu. "Der Trainer musste sich der Situation anpassen und hat schon zu Beginn der zweiten Halbzeit alle Wechsel verbraucht gehabt. Da wusste ich, dass ich über 90 Minuten ran muss. Das war am Ende vielleicht nicht so gut, aber hauptsache gewonnen."
[editor_rating]890022-207090-211100191[/editor_rating] Überhaupt ist die Rückkehr des 28-Jährigen natürlich eine durchweg positive Nachricht, bietet sie Klopp doch wieder eine Option mehr, in der personell arg gebeutelten Abwehrreihe zu rotieren. Aus diesem Grund wird sich an der grundsätzlichen Einschätzung, die der BVB-Trainer jüngst tätigte, trotz des unglücklichen Startelf-Comebacks seines Schützlings nichts geändert haben: "Piszczek ist da, das ist großartig."