Rot-Weiss Essen wartet in der 3. Liga noch auf mindestens zwei Strafen. Am 1. Dezember 2024 eskalierte der RWE-Anhang beim 1. FC Saarbrücken. Quasi über 90 Minuten wurde Pyrotechnik gezündet, zudem wurden Raketen in Zuschauerränge geschossen. Die Partie musste mehrere Minuten unterbrochen werden.
Am 15. Dezember beim VfL Osnabrück gab es nach dem 0:2 durch einen Foulelfmeter Ärger. Die Partie wurde sofort nach dem Treffer abgepfiffen und Essener Zuschauer drangen durch ein Tor in den Innenbereich. Sie liefen in einen anderen Block, wo unter anderem ein Ordner geschlagen wurde. Es dauerte einige Minuten, ehe Security und Polizei die Chaoten wieder in den Block drängen konnten.
Ob auch eine geworfene Sitzschale beim 0:2 in Aachen eine Geldstrafe nach sich zieht, steht nicht fest. Was feststeht: Einige Klubs haben ihre Strafe schon übermittelt bekommen, obwohl die Fanvergehen nach dem 1. Dezember stattgefunden haben.
Wir fragten bei Jochen Breideband, Teamleiter Kommunikationsmanagement beim DFB nach, wann RWE mit seiner Strafe rechnen könnte. Doch Breideband wollte mit Hinweis auf das schwebende Verfahren nichts sagen.
Was nach RS-Infos aber klar ist: RWE wird hier nicht nach "Schema F" behandelt. Denn eigentlich hat der DFB seine Strafen gestaffelt. Es ist klar, was in der 1., 2. oder 3. Liga für eine Pyrofackel oder eine abgefeuerte Rakete zu zahlen ist.
In der 3. Liga kostet jede gezündete Pyrofackel 350 Euro. Das Abschießen/Werfen von pyrotechnischen Gegenständen kostet in der 3. Liga 750 Euro pro Gegenstand. Mit Blick auf Osnabrück ist zudem noch wichtig, dass in der 3. Liga 1000 Euro pro Person gezahlt werden, die auf das Spielfeld gelangen. Wobei hier definiert werden muss, ob der Innenraum, wo sich die Essener bewegten, zum Spielfeld gehört. Bis zu 50 Essener drangen durch den Block in den Innenraum.
Länge der Unterbrechung in Saarbrücken kann Strafe stark nach oben schrauben
Durch die Spielunterbrechung in Saarbrücken (mehr als fünf Minuten) könnte die Strafe nochmals verdoppelt werden, denn wenn eine Partie länger als fünf Minuten unterbrochen ist, droht ein 100-prozentiger Aufschlag.
Würde RWE nach diesen Kriterien bewertet werden, wäre eine Strafe längst ausgesprochen. Was den RWE-Fall besonders macht: In Osnabrück wurde Gewalt angewendet, in Saarbrücken schoss man Raketen in die Zuschauerränge, wo teile Familien mit Kindern saßen.
Dementsprechend wird der DFB hier noch einmal eine andere Messlatte anlegen, die eine finale Strafe nicht so einfach macht. Dynamo Dresden kassierte vor wenigen Tagen in Summe eine Strafe von über 150.000 Euro.
Bei RWE kann es durchaus sein, dass man damit nicht hinkommt.