Es war ein intensives, ein rasantes, ein regelrecht mitreißendes Duell, das sich Borussia Dortmund mit dem SSC Neapel lieferte. Dass das Team von Jürgen Klopp nach dem verdienten 3:1 (1:0)-Erfolg gleich mehrere Gründe zur Freude hatte, lag nicht zuletzt am starken Auftritt von Henrikh Mkhitaryan, der hofft, nun dauerhaft sein Potenzial abrufen zu können.
"Er hat richtig aufgedreht"
Zehn, zwölf Wörter sagte Henrikh Mkhitaryan am späten Dienstagabend sogar auf Deutsch in die Mikrofone. Das war zwar nicht so flüssig wie sein Spiel, aber letztlich doch beeindruckend fehlerfrei. Trotzdem wechselte er, der bekanntlich mit Blick auf Sprachen ebenso talentiert gilt wie auf dem Fußballplatz, jedoch schnell wieder ins ihm doch wesentlich vertrautere Englisch, um von den vorangegangenen 90 Minuten zu berichten, in denen er eine der prägenden Figuren im Dortmunder Spiel gewesen war.
Immer wieder zerriss der 24-Jährige im höchsten Tempo und mit enormer Ballsicherheit die Verteidigungsreihen der Italiener, die sich häufig nur mit Foulspielen zu helfen wussten. „Er hat richtig aufgedreht“, lobte Klopp seinen Schützling hinterher zurecht. Sein 17. Spiel im Dortmunder Trikot gehörte fraglos zu denen der beeindruckenderen Sorte.
"Ich war unter Druck"
Jener Sorte also, die sich die BVB-Fans immer von Mkhitaryan erhoffen, dieser aber bislang eher selten zeigen konnte. „Ja, es war – vielleicht zusammen mit der Partie gegen Schalke – mein bestes Spiel für den BVB“, befand auch der Armenier selbst. Dass er in den letzten Wochen von den Beobachtern nicht immer die besten Noten bekommen hatte, war ihm nicht verborgen geblieben. „Ich war unter Druck, weil alle angefangen haben mich zu kritisieren. Ich habe nicht aufgegeben und hart an mir gearbeitet“, erklärte er.
Dass sein Entwicklungsprozess, der rasend schnell begann, zuletzt ein wenig stockte, irritierte im Verein niemanden. Mkhitaryan selbst hofft, nun regelmäßig mit Glanzleistungen zu überzeugen. „Ich werde alles dafür geben, in Zukunft so weiterzuspielen“, kündigte er selbstbewusst an.
Und auch die Sprachbarriere soll in naher Zukunft überwunden werden. „Ich spreche demnächst deutsch“, versprach Mkhitaryan – passenderweise auf Deutsch, um auf Englisch hinzuzufügen: „Im Moment ist der Fußball einfacher als die Sprache.“ Den BVB-Fans wird das recht sein.