Um Taylan Bulut gibt es derzeit viele Gerüchte. Bleibt er beim FC Schalke 04? Hat er gar seinen Vertrag beim S04 bereits verlängert? Und zu welchen Konditionen? Oder verlässt der Shootingstar die Königsblauen doch?
Nun ist zu den vielen Fragen eine weitere hinzugekommen. Hat sich Taylan Bulut für die türkische Nationalmannschaft entschieden? Das berichteten in den vergangenen Tagen mehrere türkische Medien.
Laut der "Sabah" soll Bulut eine Einladung zur türkischen U20-Nationalmannschaft angenommen haben. Bulut hat seit der U16 alle deutsche U-Nachwuchsnationalmannschaften durchlaufen und spielt aktuell in der U19 von Bundestrainer Hanno Balitsch eine gute Rolle. Gemeinsam mit Assan Ouedraogo wurde Bulut 2023 Europameister mit dem deutschen U17-Team.
Sollten die Aussagen stimmen, müsste sich auch die deutsche Nachwuchsförderung langsam hinterfragen, ob sie alles richtig macht. Denn Bulut wäre nur der nächste Spieler in einer ganzen Reihe von Spielern, die sich nach der in Deutschland genossenen Ausbildung für das Herkunftsland ihrer Eltern oder Großeltern entscheidet. Eine offizielle Einladung zu einem Lehrgang des türkischen Verbandes gibt es aber offenbar noch nicht. Diese sind auf der Internetseite des Verbandes nachzulesen.
Wie viele junge Spieler mit Eltern mit Migrationshintergrund kann Bulut für mehrere Nationalmannschaften spielen. Bei Bulut ergeben sich sogar drei Optionen. Denn sein Vater Bekir ist Türke und seine Mutter Jadranka stammt aus Montenegro.
"Ich habe mir darüber noch keine Gedanken gemacht. Ich schaue, was auf mich zukommt. Dann entscheide ich das mit meiner Familie zusammen", sagte Bulut vor einigen Wochen diplomatisch. Für so einen jungen Menschen ist das in der Tat eine schwere emotionale Entscheidung. Ein Festspielen für einen Verband wäre aber selbst damit nicht verbunden, dieses würde erst bei einem Einsatz bei einem Pflichtspiel in der A-Nationalmannschaft erfolgen.
Nach der 2:5-Niederlage gegen den 1. FC Magdeburg verließ er die Schalker Arena zusammen mit Mehmet Can Aydin mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze. Die Enttäuschung über die Niederlage stand ihm ins Gesicht geschrieben. Denn sie begrub auch alle Hoffnungen, mit dem S04 in dieser Saison doch noch mal ins Geschäft um den Aufstieg eingreifen zu können. Da ist die Nationalmannschaft erstmal ganz weit weg.