In der vergangenen Saison gehörten Keke Topp und Marius Müller zu den Lichtblicken beim FC Schalke 04. Im Sommer wechselten sie in die Bundesliga. Am Wochenende trafen sie sich erstmals auf dem Rasen wieder. Mit dem VfL Wolfsburg besiegte Torhüter Müller Werder Bremen mit seinem ehemaligen Teamkollegen Topp mit 2:1.
Nach der Partie kam es in den Katakomben des Weserstadions zum Trikottausch der Ex-Teamkollegen. Für beide war es eine besondere Partie: Müller, der derzeit den verletzten Stammkeeper Kamil Grabara vertritt, hatte seinem Team mit einer herausragenden Leistung den Sieg gerettet.
Und Topp kam erstmals nach einer dreimonatigen Pause zum Einsatz. Der 20 Jahre alte Stürmer fiel seit Ende November aufgrund eines Syndesmosebandrisses aus. Gegen Wolfsburg meldete er sich zurück, wurde rund 20 Minuten vor Schluss eingewechselt.
"Es war schön, wieder auf dem Platz zu sein, aber trotzdem ist man nicht so glücklich, weil man einfach unverdient 1:2 verloren hat", sagte er nach seinem Comeback. "Die Kondition ist noch nicht so da und alles nicht so ganz flüssig ist. Aber ich bin erleichtert, dass ich die größten Schritte geschafft habe."
Für rund zwei Millionen Euro war Topp im Sommer aus Gelsenkirchen zu seinem Heimatverein zurückgekehrt. Zunächst musste sich der Youngster an die Bundesliga gewöhnen. Doch im Herbst nahm er Fahrt auf: Topp erzielte sein erstes Tor und gab seine erste Vorlage - bevor er sich verletzte.
"Sicherlich war sein erstes komplettes Jahr in der Bundesliga herausfordernd", meinte Bremens Sport-Geschäftsführer Peter Niemeyer laut Kicker. "Er ist richtig gut reingekommen, hat eine gute Vorbereitung gespielt. Danach kam er weniger zum Einsatz, war etwas auf der Suche, hat dann aber wieder Gas gegeben. Leider wurde er von der Verletzung ausgebremst."
Die Rückkehr von Topp ist derzeit eine der wenigen erfreulichen Nachrichten in Bremen. Mit vier Pleiten in Serie und nur einem Sieg in diesem Jahr ist der SVW auf Platz zwölf abgerutscht. Auch wenn es sportlich derzeit nicht läuft und der Nordklub vor allem im Offensivbereich Personalprobleme hat, dürfte Topp zunächst behutsam wieder herangeführt werden. Auf lange Sicht soll der deutsche U20-Nationalstürmer eine wichtige Rolle einnehmen: "Wir trauen ihm viel zu", sagt Niemeyer über den Ex-Schalker.