Seit Ende Dezember wartet der FC Schalke 04 auf einen Auswärtssieg. Am kommenden Samstag stehen die Chancen so gut wie lange nicht mehr - zumindest laut Formtabelle.
Denn die Königsblauen reisen, von zehntausenden Fans begleitet, zu Hertha BSC (Samstag, 13 Uhr, RS-Liveticker). Der Hauptstadt-Klub befindet sich seit Wochen in der Krise und musste am Wochenende eine der größten Blamagen der jüngeren Vereinsgeschichte hinnehmen. Bei der SV Elversberg gingen die Berliner mit 0:4 unter. Es war die höchste Zweitliga-Niederlage seit über 30 Jahren.
Offensivspieler Fabian Reese fällte nach Abpfiff ein bedenkliches Urteil. "Uns haben alle Grundtugenden gefehlt. Zweikampfhärte, gemeinsam zu verteidigen und die Aufgaben, die wir uns vorgenommen haben zu erfüllen. Wir waren in allen Mannschaftsteilen unterlegen", sagte der frühere Schalker bei Sky.
Hertha steht vier Punkte hinter Schalke - und nur noch vier Zähler vor dem Abstiegs-Relegationsplatz. Mit nur einem Sieg aus den vergangenen zehn Spielen ist der Klub in diese missliche Lage geraten. Nur ein Tor gelang Berlin an den vergangenen fünf Spieltagen. Auch der Trainerwechsel von Cristian Fiél zu Stefan Leitl zeigte bisher keine positive Wirkung.
So ist der Absturz in die 3. Liga längst kein gänzlich unrealistisches Szenario mehr. "Jedem, dem das vor diesem Spiel nicht klar war, ist es jetzt klar. Es ist schon ein, zwei, drei, vier Wochen die ganz klare Wahrheit. Wir müssen dieser Wahrheit ins Gesicht gucken, jeder Einzelne im Team. Keiner kann es sich mehr schönreden", betonte Reese. "Jetzt kommen die Wochen der Wahrheit."
Aber, klar: Auf Schalke wird man hoffen, dass die Krise des Mitabsteigers von 2023 mindestens noch eine weitere Woche anhält. "Ich muss mit den Jungs sprechen, wie sie sich fühlen. Das sind Themen, die werden wir jetzt die Woche angehen, aber schon auch mit aller Härte und kritisieren, weil wir uns so in der Defensive auch nicht präsentieren dürfen", sagte Trainer Leitl. Vor dem Schalke-Spiel warte "enorm viel Arbeit".