Bier
Schaum:
Nur ein richtig böser Kundenblick konnte sicherstellen, dass der seit Ewigkeiten abgestandene Becher vom Personal noch einmal frisch gemacht wurde. Dann ging es halbwegs. Dass einem so etwas aber ausgerechnet in einem nach einer Brauerei benannten Stadion ausgehändigt wird, ist trotzdem eine Frechheit.
Temperatur:
Gut, dass es im fortgeschrittenen Oktober draußen schon herbstlich pfeift. Ansonsten würde gelten: Wer Probleme mit kältemempfindlichen Beißerchen hat, der braucht auf Schalke keine Vorsicht walten zu lassen. Dittsche hätte gesagt: „Ingo, deine Verperlung war aber auch schon besser!“
Geschmack:
Die schale Schalker (Gerstenkalt-)Schale schmeckt schlichtweg schlecht. Und das lag nicht am Ausgangsmaterial, sondern dem lieblosen Umgang hinterm Tresen mit dem flüssigen Gold! Schließlich kommt der Tester selbst aus dem Sauerland und darf als durchaus Veltinsaffin gelten.
Preis/Leistung:
3,90 Euro für den halben Liter – da fragt man sich gleich, ob damit Klaas-Jan Huntelaar oder das berühmte 35.000-Liter-Biertanksystem finanziert werden soll? Egal, wie die Antwort ausfällt: Das ist zu teuer!
Bratwurst
Konsistenz:
Schon die erste Wurst-Wertung wird zu einer echten Glaubensfrage, denn: Wie zart darf eine Wurst eigentlich sein? Der Tester findet: ‘Ne Lutsch-Wurst braucht kein Mensch! Ganz so labberig ging es vielleicht nicht zu, aber das Objekt der Begierde war nicht bissiger als Christoph Metzelder in seinen ersten Auftritten als S04-Innenverteidiger.
Aussehen:
Da geht noch was! Auch in dieser Hinsicht liegt das Problem im Prinzip: Denn auch das edelste Öl wird eine Fleischpeitsche im Edelstahl-Bad sicherlich nie so schön färben können wie ein halber Sack Holzkohle. Ergo: Die Wurst zeigte sich genau so blass wie Ivan Rakitic.
Temperatur:
Hot or not? Wir wollen ja gar nicht so sein, die Hitze des Phosphatschlauchs war schwer okay, der Gaumen überstand den Kontakt mit dem Imbiss aber unbeschadet, also eine insgesamt gute Performance.
Extras:
Egal, ob Soßen- oder Senffreund – „auf Schalke“ kann sich jeder selbst bedienen und seiner Wurst an den Automaten sogar eine süß-scharfe Mischung gönnen. Zusammen mit dem erfreulich knusprigen Brötchen wird der Prengel durch die Extras deutlich aufgewertet. Da sagen wir jetzt einfach mal: So und nicht anders verwöhnt man seine Fans!
Geschmack:
Sie wurde angeblich schon mal zur besten Wurst im deutschen Profi-Fußball gekürt, die pralle Pelle aus Gelsenkirchen. So weit möchten wir nicht gehen – das Ding ist aber guten Gewissens zu empfehlen. Ein bisschen mehr Mut zu einer besonderen Note wäre vielleicht nicht verkehrt, auf der Pikantheits-Skala ist noch Luft nach oben!
Preis/Leistung: Zweieinhalb Euronen sind keine Pappenstiel – damit muss man bei dem Besuch eines Bundesliga-Stadion aber sicherlich auch kalkulieren. Es ist aber nicht so, als wenn man sich satt essen müsste, bevor‘s in die Arena geht. Und schließlich gibt es ja auch noch ein paar Alternativen: Von der Portion Pizza über‘s Schnitzel bis zu unserem persönlichen Geheimtipp: Brezel!