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Bier und Bratwurst-Test
Folge 13: SV Holzwickede im Test

Bier und Bratwurst im Test: SV Holzwickede
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Nach dem letzten Bissen direkt nachbestellt, allein für die Bratwurst hat sich die Fahrt nach Holzwickede gelohnt. Die Wurst schmeckt einfach nur geil.

Bier:

Schaum:

Die unteren Dreiviertel hellgelb, das obere Viertel weiß. Das sieht nach einem durchdachten Einflusswinkel beim Zapfen aus, garantiert aber auch, dass man sich nach dem Trinken nicht den Schaum von der Nasenspitze wischen muss.

Temperatur:

Kühles Bier macht eigentlich nur zwischen April und September richtig Spaß. An kalten Novembertagen möchte man zwar noch nicht nach Glühbier fragen, doch um eine optimale Becherzahl in dieser Kategorie zu erzielen, war es wohl einfach der falschen Tag. Geschmack:

Kronen Pils - das klassische Feierabend- Bier der ehemaligen Dortmunder Stahlkocher-Zunft. Von daher ist es zum Durstlöschen bestens geeignet. Nur ist gerade das am Sonntagabend nicht wirklich angebracht, wenn Montags die Pflicht ruft. Bei dem Gedanken fällt der Genuss schwer.

Preis/Leistung:

Nach wenigen Minuten am Bierstand fällt auf: Fast jeder Kunde wird mit Namen begrüßt. Naja, Kunststück bei einem Bezirksliga- Spiel bei Kühlschrank-Temperaturen, zu dem sich nur wenige „Unbekannte“ bewegen, aber trotzdem ein netter Service. Gerd, Willi und wie auch immer sie heißen mögen, genießen dabei die 0,3-l-Einheit im Plastikbecher für 1,70 Euro.

Bratwurst

Konsistenz:

Leicht knackig ist die Pelle, die das erhitze Brät umschließt. Keine Selbstverständlichkeit: Beides trennt sich genau an der Stelle von der Restwurst, an der auch der Biss erfolgt. Das unerfreuliche Nachschnappen der Kauleiste, bedingt und durch etwaige unregelmäßige Zähigkeitsgrade entfällt völlig. Prima!

Aussehen:

„Die ist etwas zu kurz. Die wird nicht verkauft, die esse ich gleich selber“, sagt der Caterer über das Exemplar am Rande des Grills und offenbart einen Sinn für das Qualitätscontrolling. Grandios ist die Idee seines Kollegen: Bevor es in die Glut geht, werden alle Würste in Querrichtung leicht angeschlitzt. Somit gibt es ein kontrolliertes Aufplatzen der Haut, das der Wurst eine perfekten Kontur verleiht.

Temperatur:

Regelmäßig wird die Kohle nachgeschüttet und der Grill performt konstant auf Hochtouren. So dauert es nicht lange, bis die Wurst einen gut gebräunten Teint annimmt. Und dank des flinken Services kann der erste Biss schon 20 Sekunden nach dem Herunternehmen erfolgen, aber nur dann, wenn man Spaß daran hat, das noch heiße Stück bei Stotteratmung zwischen Gaumen und Zunge zu balancieren, um so Verbrennungen vorzubeugen. Auch wenn’s schmeckt, kann etwas Geduld nicht schaden. Extras:

Ich will schon motzen, denn auf dem Tresen steht nur der Senf. Das „Wat issen mim Ketchup“, weiß der Grillmeister zu kontern. Und wie! „Gib noch mal her, dann mache ich Dir warmen Ketchup drüber.“ Diese Erfahrung nach über 30 Jahren auf Wurst zu machen, war schon die Reise nach Holzwickede wert. Geschmack:

Wie war da mit dem Geheimnis um das Coca-Cola-Rezept? Liegt das wirklich in einem Tresor in Atlanta, zu dem nur zwei Menschen den Schlüssel haben. Man sollte den Zettel, der die Zutaten für die Holzwickeder Wurst enthält, ähnlich gut sicher. Möge der Schlüssel nie verloren gehen.

Preis/Leistung:

Manchen Männern soll ja etwas mulmig werden, wenn eine Wurst unter leisem Rattern zuckend in der Schneidemaschine verschwindet. Ich hingegen spüre bei dem Geräusch eine gewisse Vorfreude, denn während die Enzyme noch einen großen Teil beim Verwertungsprozess der Bratwurst für 1,70 vor sich habe, habe ich den Grill schon wieder angesteuert und die Currywurst für 2,- Euro geordert. Das war saulecker. Da will ich mehr!

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