In der Westfalenliga 1 trägt der TuS Haltern weiterhin die rote Laterne. Die nüchterne Bilanz lautet zwei Siege, ein Unentschieden und elf Niederlagen. Die Konsequenz daraus: Am Freitag (10. November) haben Cheftrainer Lukas Große-Puppendahl, Co-Trainer Thorsten Kornmaier und Torwarttrainer Oliver Bautz ihre Ämter niedergelegt. Der Rücktritt soll in beiderseitigem Einvernehmen mit dem Vorstand stattgefunden haben.
Die Entscheidung ist dem Verein alles andere als leicht gefallen, stellt der Sportliche Leiter Tim Abendroth klar: “Lukas Große-Puppendahl war ein sehr guter Trainer. Er hat das Training auf höchstem Niveau geleitet. Wir sind alle sehr traurig und die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen.”
Abendroth übernimmt bis zum Jahresende als Cheftrainer und stand am Sonntag beim Delbrücker SC (2:3) das erste Mal an der Seitenlinie der Halterner. Bis zur 90 Minute sah es danach aus, als ob der TuS endlich wieder punkten könnte.
In der Nachspielzeit dann der Rückschlag: Die Hausherren erzielten den Führungstreffer und die Mannschaft von Interimscoach Abendroth ging leer aus. “Das Spiel war sehr schwierig, aber ein Riesenschritt nach vorne. Die Jungs haben das trotz des Chaos super umgesetzt. Die Spieler waren natürlich auch traurig und enttäuscht von dem Trainerwechsel. ”
Ein Trainerwechsel sei jedoch die logische Konsequenz aus der aktuellen Entwicklung gewesen. Fünf Spiele in Folge musste sich der TuS Haltern geschlagen geben, das rettende Ufer ist schon sechs Punkte entfernt. “Die Jungs haben irgendwie den Faden verloren. Die Emotionalität und Leidenschaft fehlte auf dem Platz. Jetzt darf die Mannschaft aber die Köpfe nicht hängen lassen und muss wieder 100 Prozent geben.
Ich möchte die Emotionalität und die Leidenschaft bei den Jungs entfachen. Das schaffe ich vor allem mit der Lautstärke im Training, aber auch mit meiner eigenen Leidenschaft.
Tim Abendroth
Dafür hat Abendroth noch zwei Spiele Zeit, die bis zur Winterpause auf dem Programm stehen: Der SV Rödinghausen II und der Spitzenreiter SC Verl II warten. Bis dahin möchte Abendroth, der über die Trainer-B-Lizenz verfügt, die Grundlagen für die Rückrunde schaffen: “Ich möchte die Emotionalität und die Leidenschaft bei den Jungs entfachen. Das schaffe ich vor allem mit der Lautstärke im Training, aber auch mit meiner eigenen Leidenschaft. Ich bin nach jedem Training heißer.”
Abendroth selbst kann die Mannschaft, aus beruflichen und familiären Gründen, nur noch weitere drei Wochen trainieren. Inzwischen laufe die Suche nach einem Nachfolger. Abendroth weiß, welche Qualitäten er mitbringen sollte: “Er sollte die Bereitschaft haben, mit einer jungen Truppe zusammenzuarbeiten, die sehr entwicklungsfähig ist. Der neue Trainer sollte Geduld und Selbstvertrauen mitbringen."