„Das war ein total verrücktes Spiel“, konnte RWE-Coach Toni Kotziampassis sein Glück kaum fassen. Sein Gegenüber Dieter Hußmanns war hingegen „fix und fertig“: „Die Zuschauer sind mit leeren Blicken nach Hause gegangen, weil sie nicht glauben konnten, was da passiert ist. Mir ging es ähnlich.“
Thomas Bahr (1.) und zwei Mal Onur Özkaya (51., 60.) hatten den Fischelnern einen eigentlich komfortablen Vorsprung verschafft. „Aber mir haben die Essener sehr imponiert, weil sie selbst nach unserem 3:0 nicht aufgegeben haben, sie sind immer weiter gelaufen“, lobte Hußmanns den Gegner, der durch Muhammed Basar wieder zurück ins Spiel kam (63., 75.). „Das 1:3 war wie eine Initialzündung für uns“, betonte Kotziampassis. Es folgten die Treffer von Jean-Claude Nanevie (85.) und Mohamed El Said (88.). „Wir waren wieder kämpferisch und läuferisch überlegen, wie bisher eigentlich in jedem Match. Ich bin einfach nur froh, dass wir uns diesmal belohnt haben.“
Und wie, der zweite Saisonsieg war eigentlich nach 60 Minuten in ganz weiter Ferne. „Die Essener haben einfach nie aufgehört zu kämpfen und man merkte, dass sie stolz waren, dass RWE-Trikot tragen zu dürfen“, sagte Hußmanns, der die Gründe der Niederlage jedoch nicht in der Schlussphase sah, sondern schon im ersten Durchgang: „Ich war schon zur Pause sauer, dass wir nicht deutlich geführt haben. Wir hatten fünf oder sechs tausendprozentige Chancen und nutzen nur eine einzige.“ Das Schlusswort gehört jedoch Kotziampassis: „Ich bin von unserer Moral absolut begeistert.“