Es war kurz vor Spielbeginn, die Teams waren schon auf dem Platz, da kamen die ersten Rauchbomben aus dem Gästeblock an die frische Luft. Wenig später verschafften sich einige VfL-Anhänger dann noch aufgrund eines geöffneten, offensichtlich unzureichend gesicherten Tores Zugang zum Platz und rannten in Richtung Wattenscheider Block. Da einige Heim-Anhänger anschließend ebenfalls den Innenraum enterten, wäre es auf der Tartanbahn des Lohrheidestadions beinahe zu Handgreiflichkeiten gekommen. Das Eingreifen des Sicherheitspersonals sowie einiger Polizisten verhinderte eine direkte Konfrontation der beiden Fangruppierungen.
Schiedsrichter Thorben Siewer schickte die Mannschaften für 15 Minuten zurück in die Kabinen und ließ verlauten, die Partie für den Fall, dass nochmals Zuschauer in den Innenraum gelangen, sofort abzubrechen. Im weiteren Verlauf des Spiels blieb aber alles ruhig, sodass die Partie gegen 19.45 angepfiffen wurde und reibungslos zu Ende ging.
Die Reaktionen von Spielern und Trainern waren eher gemischt. "Es war schön, dass heute relativ viele Leute da waren, aber ich denke, dass sowas beim Fußball nicht ins Stadion gehört. Ich denke, dass das dieses Derby auch ein bisschen überschattet hat", konstatierte VfL II-Trainer Dimitrios Grammozis. Sein Torwart Felix Dornebusch wollte sich zum Geschehen "neben dem Platz" gar nicht äußern, während der umjubelte Siegtorschütze Sinan Kurt meinte: "Das gehört halt zum Derby. Da war alles drin, was ein Derby ausmacht. Es muss aber natürlich auch nicht immer so extrem sein." Wattenscheids Kapitän Lucas Oppermann konnte die Aktionen zu Beginn wiederum "überhaupt nicht gutheißen."
Inwiefern die SG Wattenscheid 09 und der VfL Bochum für das Verhalten ihrer Anhänger sanktioniert werden, bleibt zunächst noch abzuwarten.