Die Lage beim SC Hassel nach sieben Spieltagen ist alarmierend. Das Team von Trainer Sascha Erbe steckt tief im Tabellenkeller fest - und ist nun im Besitz der Roten Laterne. Gegen den FC Brünninghausen präsentierten sich die Gelsenkirchener zunächst in einer guten Verfassung. Man merkte nicht viel vom Negativtrend der letzten Spiele. Gegen die Dortmunder stellte Erbe auf ein 4-3-3 um, was den erhofften Effekt brachte. „Durch die Umstellung haben wir eine Kompaktheit ins Spiel bekommen, aus der wir immer wieder Nadelstiche setzen konnten“, erklärte der SCH-Trainer. Mit der ersten konsequent zu Ende gespielten Aktion erzielte Hassel durch Verteidiger Daniel Bertram die Führung (37.).
Der FC Brünninghausen tat sich über weite Strecken der ersten Hälfte sehr schwer mit den defensiv agierenden Gästen. „Wir hatten nur wenig Räume, hatten viel Ballbesitz und mussten einfach geduldig sein“, stellte FCB-Trainer Alen Terzic in seiner Spielanalyse heraus. Er selbst musste aufgrund von einigen Ausfällen gleich auf fünf Positionen umstellen, was sichtbare Auswirkungen auf das Spiel hatte. „In der ersten Halbzeit haben die Abläufe einfach nicht gepasst“. Zudem vergaben die Dortmunder einige klare Chancen. „Effizienz war überhaupt nicht unser Thema in der ersten Hälfte“, betonte Terzic. Dennoch kamen die Hausherren nach einer Ecke kurz vor dem Halbzeitpfiff durch Mert Sahin zum Ausgleich (45.).
Doppelschlag bricht Hassel das Genick
„Der Gegentreffer kam zu einem psychologisch schlechten Zeitpunkt“, haderte Erbe. In der zweiten Hälfte war Hassel mutiger und suchte selbst das Glück im Angriff. Doch Fehler beim Spielaufbau sorgten dafür, dass Brünninghausen im eigenen Stadion kontern konnte. „Ich habe vor deren Offensive gewarnt, die eine brutale Qualität hat. Wir haben auch mit Mann und Maus verteidigt, doch wenn man vorne solche Fehler macht, wird es sehr schwer“. Innerhalb einer Minute drehte das Team von Terzic die Partie. Leon Enzmann (68.) und Arif Et (69.), der sein Torkonto auf acht Treffer schraubte, sorgten per Doppelschlag für den 3:1-Erfolg. „Der Doppelschlag war enorm wichtig. Wir haben in diesen Situation deutlich mehr Tempo auf den Ball bekommen. Insgesamt hatten wir aber Probleme Tempo aufzubauen, was wir für unser Spiel brauchen“, bemängelte Terzic.
Durch den Sieg bleibt Brünninghausen am neuen Spitzenreiter ASC Dortmund dran. Der FC ist nun Dritter und hat einen Zähler Rückstand auf den Stadtrivalen. Die Niederlage sei verdient, so der Hasseler Trainer, der aber Positives aus dieser ziehen konnte: „Spielerisch war das besser als zuletzt“. Dennoch sind die Gelsenkirchener nun aufgrund des schlechteren Torverhältnisses Tabellenletzter. Schwere Zeiten für den SC Hassel.