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VfB Speldorf
"Die Saison war gefährdet"

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VfB Speldorf: Der finanzielle Abgrund drohte

Die Liga tobt, weil der VfB Speldorf das Spiel gegen den WSV nicht ausgetragen hat und die Bergischen die Punkte am Grünen Tisch bekommen haben.

Der Fußballverband Niederrhein (FVN) begründete die Maßnahme folgendermaßen: „Oberliga-Staffelleiter Clemens Lüning erhielt die Mitteilung, dass der VfB Speldorf sich nicht in der Lage sieht, das Meisterschaftsspiel gegen den Wuppertaler SV auszutragen. [...] Nach einer Sicherheitsbesprechung, die von allen Seiten als positiv bewertet wurde [...], überraschte das negative Ergebnis seitens des VfB, organisatorische Dinge zu bewältigen. Aufgrund dieser Tatsache war der Fußballausschuss gezwungen, das Spiel mit 0:2 gegen Speldorf zu werten. FVN-Fußballobmann Wolfgang Jades: ‚Dass es einem Verein mit NRW-Liga Erfahrung und einem entsprechend ausgestatteten Stadion nicht gelingt, die organisatorischen Herausforderungen zu stemmen, die auch an anderer Stelle mit schlechteren Voraussetzungen gemeistert wurden, ist bedauerlich.‘“ Übersetzt: Die Mülheimer sind Schuld. Eine Behauptung, die Oliver Röder auf die Palme bringt. Der Sportliche Leiter und Trainer des VfB setzt sich nun zur Wehr.

Oliver Röder, was sagen Sie zur Begründung des FVN?

Wir wehren uns entschieden gegen die Aussagen der Herren Lüning und Jades. Einmal mehr zeigen diese Verantwortlichen mangelnden Blick für die Realität und ein fehlendes Mindestmaß an Flexibilität.

Können Sie das genauer erläutern?

Mit genügend Vorlauf ist von uns in bereits erfolgter Absprache mit dem Wuppertaler SV die Bitte formuliert worden, das Spiel aus finanziellen Gründen in Wuppertal stattfinden zu lassen. Dieser Antrag ist vom Verband trotz der Kenntnis unserer äußerst angespannten finanziellen Situation lapidar abgelehnt worden. Unser Präsident Klaus Wörsdorfer und Geschäftsführer Hermann Bovermann haben daraufhin alles menschenmögliche unternommen, um das Spiel doch noch ausrichten zu können.

Warum hat es schlussendlich trotzdem nicht geklappt?

Nachdem alle Anstrengungen leider nicht zum gewünschtem Ziel geführt hatten, musste von den beiden eine der schwersten Entscheidungen in der Vereinsgeschichte getroffen werden. Die Entscheidung, das Spiel nicht im Ruhrstadion austragen zu können, hat zwei Gründe. Erstens: Polizei, Sicherheitsdienst, die Stadt Mülheim und wir urteilten gemeinsam, dass gewaltbereite Anhänger Ausschreitungen geplant hatten. Und noch viel wichtiger: Die Austragung des Spiels wäre zu einem untragbaren finanziellen Kraftakt geworden, durch den die Gesamtfinanzierung der restlichen Saison gefährdet war. Eigentlich dürfte jeder bemerkt haben, dass der VfB ums Überleben kämpft. Offensichtlich ist dies Herrn Lüning wie auch Herrn Jades bisher aber entgangen.

Also sind es keine „organisatorischen Gründe“ gewesen, die zur Absage führten?

Mitnichten. Im Zweifel hätten sich Trainer, Co-Trainer und Ergänzungsspieler als zusätzliche Ordnungskräfte einteilen lassen um den Spielbetrieb zu gewährleisten. Darin lag niemals die Problematik.

Herr Jades spricht davon, dass Vereine mit „schlechteren Voraussetzungen diese Herausforderung hätten stemmen können“.

Richtig. Nur diese hatten auch das nötige Kleingeld in der Dorfschatulle. Nahezu 100 Sicherheitskräfte sind gefordert worden und hätten selbstredend von uns bezahlt werden müssen. Natürlich hat der WSV angeboten, Sicherheitskräfte mitzubringen, die Kosten hätten aber ebenfalls wir tragen müssen. Die Ausgaben standen niemals in einem wirtschaftlich vernünftigen Verhältnis zu den möglichen Einnahmen aus dem Spiel.

Wäre die restliche Saison wirklich gefährdet gewesen?

Ja. Wir hätten sehr hohe Verluste eingefahren und niemand wollte sich vor die Mannschaft stellen und ihr mitteilen, dass gegen Wuppertal noch gespielt wird, die Jungs sich danach aber bis zum Sommer mit anderen sportlichen Aktivitäten wie Sackhüpfen und Eierlaufen beschäftigen müssten. Außerdem: Wer will die Verantwortung dafür übernehmen, dass mögliche Ausschreitungen eskaliert wären und am Ende das Sicherheitskonzept doch nicht ausgereicht hätte? Wörsdorfer und Bovermann setzen sich aufopferungsvoll für den Verein ein. Die beiden letzten Verbliebenen nunmehr an den Pranger zu stellen ist schlichtweg traurig und ungerecht. Die beiden gewährleisten den ordnungsgemäßen Spielbetrieb bis zum Ende der Saison und sind guter Dinge, dass sich der Verein für die neue Spielzeit neu orientiert und auch neu aufstellen wird.

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