Es passte so ein wenig zur Lage des Wuppertaler SV: bis kurz vor 12 Uhr, der angedachten Startzeit der kurzfristig anberaumten Pressekonferenz, hantierten die Verantwortlichen am technischen Gerät, auch Marvin Klotzkowsky, Vorstand Marketing und Vertrieb, packte mit an. Am Ende musste es ohne Mikrofone gehen.
„Gesprächsrunde“, so nannte Vorstand Thomas Richter das Zusammenkommen zwischen den WSV-Oberen und den anwesenden Pressevertretern. Am Ende war es primär das Zeichen nach außen, die verbleibenden acht Spiele als geschlossene Gemeinschaft absolvieren zu wollen.
„Wir befinden uns in einer Situation, die für uns alle herausfordernd ist. Es wird viel geredet, viel geschrieben und an die Presse gestreut“, so Richter. „Das ist dem Verein nicht dienlich. Nach intensiven Gesprächsrunden hatten wir eine Vorstandssitzung, in der einstimmig beschlossen wurde, dem Trainerteam, der sportlichen Leitung, der Mannschaft und dem Personal das Vertrauen auszusprechen.“
Alles werde einem gemeinsamen Ziel untergeordnet: dem Nichtabstieg. Spekulationen, dass Trainer Sebastian Tyrala oder der Sportliche Leiter Gaetano Manno noch vor Saisonende gehen müssen, können damit wohl verworfen werden.
Ohne Dal und Fohs – klare Fronten wurden geschaffen
Richter ist sich sicher: „Wir werden unser Ziel nur erreichen, wenn wir als Gemeinschaft auftreten. Wir benötigen Ruhe und Besonnenheit, keinen Aktionismus.“ Tatsachen schuf der WSV in jüngster Vergangenheit mit den Suspendierungen von Verteidiger Oktay Dal (inzwischen gekündigt) und Co-Trainer Christian Fohs.
Auf Nachfrage rang Richter nach Worten. „Wir laufen natürlich nicht umher und schauen, wen wir als nächsten suspendieren können. Wir haben auf bestimmte Verhaltensweisen reagiert, um auch der Mannschaft gegenüber klare Fronten zu schaffen.“
Es war nur ein Bruchteil an Interna, der nach außen gelangte – wir sind kein Chaosverein.
Marvin Klotzkowsky
Daher gilt laut Richter jetzt das Motto: „Wenn es Fakten zu verkünden gibt, werden wir das in Pressemitteilungen tun. Aber erst, wenn es seriöse Nachrichten zu verkünden gibt.“ Klotzkowsky fügte an, man wisse, von wem die Informationen gestreut wurden. „Es war nur ein Bruchteil an Interna, der nach außen gelangte – wir sind kein Chaosverein.“
Weiter geht es für den Wuppertaler SV nach der Länderspielpause. Am Samstag (29. März) geht es zum formstarken 1. FC Bocholt. Anstoß am Hünting ist um 14 Uhr.