TuRU: Rotsünder Willems

Unschöne Erinnerungen an Kray

Der 32-Jährige besorgte erst unglücklich das 2:0 für den FCK, wurde dann von seinen Gegenspielern sowie den Krayer Fans dafür verspottet und ratstete aus, in dem er gegen Julian Bluni nachtrat. Klarer Platzverweis.

Auch vier Tage nach dem Theater ist der Zorn beim Abwehrchef der TuRU noch nicht verflogen. Der Innenverteidiger regt sich im RS-Interview über die Krayer Verhältnisse und seinen eigenen Ausraster auf.

Bernd Willems, wie haben Sie das turbulente Spiel in Kray verdaut? Ich habe meine Freundin abends bekocht, um dem gebrauchten Tag ein gutes Ende zu geben. Aber ich werde sicherlich noch einige Zeit daran zurück denken.

Warum haben Sie sich zu einer Tätlichkeit heinreißen lassen? Das Pflaster Kray ist bekannt. Ich lasse mich gerne beschimpfen und besingen, aber die Leute sind so nah dran und provokant, dass ich die Beherrschung verloren habe. Wenn irgendwann nicht nur Spieler auf dem Feld stehen, spricht das nicht gerade für den Verein.

Wie haben Sie die Situation gesehen, die zu der Roten Karte gegen Sie geführt hat? Unser Keeper Jonas Agen holte nach meinem Eigentor den Ball aus dem Netz und spielte ihn zur Mittelinie. Julian Bluni fing den Ball auf halbem Weg, kam auf mich zu und drückte ihn mir in den Bauch. Der Kapitän von denen beklatschte mich und dann bin ich Bluni halt auf dem Fuß getreten. Der hat dann Theater gemacht und der Schiri hat mir kommentarlos Rot gegeben. Daraufhin stand auch schon die halbe Bank auf dem Feld.

Ärgern Sie sich über Ihren Ausraster? Ja, es war nicht erforderlich, ihm auf dem Fuß zu latschen. Mittlerweile tut es mir für Mannschaft und Verein leid. Am liebsten würde ich mir selber in den Hintern beißen. Das war einfach ein Aussetzer.

Für wieviele Spiele werden Sie gesperrt? Im Spielbericht steht nur „tumultartige Rangelei“, aber nichts zu den Roten Karte. Daher wird der Schiedsrichter wohl einen Sonderbericht anfertigen. Das sind dann für mich mindestens vier Wochen Pause. Weil mein Kollege Engin Cicem ja auch noch Rot gesehen hat, fehlen uns am Sonntag gegen Hönnepel-Niedermörmter zwei wichtige Spieler. Das könnte gegen so eine robuste Mannschaft wie den SV das Zünglein an der Waage sein - leider. Aber die Jungs werden dennoch alles daran setzen, zu gewinnen.

Wird die TuRU in dieser Saison endlich aufsteigen? Wenn der Druck des Aufsteigens vereinsintern nicht gegeben ist, kann der Aufstieg eine schöne Sache sein. Ich bin mit TuRU jedenfalls oft genug Zweiter geworden, bin ein ehrgeiziger Mensch und stecke mir grundsätzliche hohe Ziele. Auf die Meisterschaft hätte ich richtig Bock. Realistisch betrachtet ist aber Platz eins bis vier unser Anspruch.