Es war ein gebrauchter Samstagnachmittag für Alemannia Aachen. Mit 1:2 unterlag der Drittligist im Auswärtsspiel beim SC Verl. Und dazu sorgten mitgereiste Fans für Negativ-Schlagzeilen.
Im Gästebereich des Verler Stadions kam es schon während der Partie zu einer Schlägerei. Nach Spielende eskalierte die Situation weiter. Es gab Verletzte, die Polizei musste einschreiten und ermittelt nun. Inzwischen stellte sich heraus, was Auslöser des Vorfalls war: Provokationen von Alemannia-Anhängern mit rechtsextremem Hintergrund.
Aachen reagierte in einer Stellungnahme und kündigte Konsequenzen an. "Die gestrigen Vorfälle beim Auswärtsspiel gegen den SC Verl sind inakzeptabel. Wir verurteilen jegliche Form von Gewalt und distanzieren uns mit aller Deutlichkeit von rechtsextremen Ideologien, Symboliken und Provokationen", schreibt der Verein. "Wer rechtsextremes Gedankengut verbreitet oder unterstützt, hat bei Alemannia Aachen nichts verloren – weder im Stadion noch in unserer Gemeinschaft."
Eine kleine Gruppe von Personen habe bewusst provoziert, in dem sie Kleidung trug, die eindeutig dem rechtsextremen Spektrum zuzuordnen ist. "Dies wurde von der absoluten Mehrheit der Aachener Fans und der aktiven Fanszene nicht toleriert", heißt es.
Der Klub kündigte zugleich an, hart durchzugreifen. Es sollen Maßnahmen erarbeitet werden: wie zum Beispiel Stadionverbote gegen rechtsextreme Fans, verstärke Kontrollen oder ein noch engerer Austausch mit der Fanszene.
"Jeder, der rechtsextremes Gedankengut verbreitet oder sich durch Kleidung, Symbolik oder Verhalten dieser Szene zuordnet, wird aus dem Stadion verbannt. Es gibt keinen Platz für Nazis bei der Alemannia!", betonen die Aachener. "Alemannia Aachen ist und bleibt ein Verein für alle Menschen - unabhängig von Herkunft, Religion oder Weltanschauung. Wir rufen alle unsere Anhänger auf, klare Haltung zu zeigen und sich entschieden gegen jede Form von Extremismus und Gewalt zu stellen. Wer unsere Werte nicht teilt, hat hier nichts zu suchen!"