Preußen Münster ist die einzige Mannschaft in der 2. Liga, die während der gesamten Saison bislang noch keinen Elfmeter zugesprochen bekommen hat. Auch beim 0:1 auf Schalke am Freitagabend blieb das so.
Preußen Münsters Trainer Sascha Hildmann findet das merkwürdig. Die Szene, die die Münsteraner Gemüter erhitzt hat, spielte sich in der 72. Spielminute ab. Beim Stand von 0:0 brachten die Preußen den Ball nach einer Ecke zum zweiten Mal in den Schalker Strafraum. S04-Torwart Loris Karius, der ansonsten ein sensationelles Debüt gefeiert hat, touchierte Münsters Lukas Frenkert mit der Faust an der Schläfe, nachdem dieser den Ball am Tor vorbei geköpft hat.
"Klar, es ist für viele kein Elfmeter. Da bin ich völlig dabei. Es gibt aber sicher auch Momente, wo so etwas gepfiffen wird", sagte Hildmann zunächst bei der Pressekonferenz nach dem Spiel. Um dann nachzuschieben: "Fakt ist, dass wir als Preußen Münster noch keinen einzigen Elfmeter bekommen haben in dieser Runde, obwohl schon sehr viele strittige Situationen dabei waren. Aber es wurde nie für uns ein Elfer gepfiffen. Ich will das nur einfach mal sagen, weil irgendwie ist das alles ein bisschen komisch und macht mich dann auch nachdenklich." Es habe aber schon Schiedsrichter gegeben, die so etwas gepfiffen hätten.
Für Schiedsrichter Deniz Aytekin, der nach langer Pause sein Comeback gab, reichte das allerdings nicht für einen Elfmeter. Der Referee begründete seine Entscheidung so: "Ich habe selber hingeguckt und auch der Videoassistent hat es nochmal überprüft. Es ist kein klarer Treffer zu erkennen, sondern es war ein Streifen oder ein Touchieren. Und dieses Streifen oder Touchieren war für uns kein Strafstoß würdiges Vergehen", sagte Aytekin nach dem Spiel. "Zu Kontakten kommt es, aber es muss dann auch eine gewisse Relevanz haben."
Somit gab es also keinen Elfmeter für Münster und es blieb zunächst beim 0:0. Am Ende ging das Spiel durch einen Treffer von Meissa Ba (86.) noch mit 0:1 verloren.