Derry John Murkin musste sich das 3:1 des FC Schalke 04 gegen den 1. FC Nürnberg wegen seiner Knöchelverletzung aus dem Spiel bei Eintracht Braunschweig von der Tribüne aus ansehen.
Dort sah er auch, wie sein Vertreter Anton Donkor sein bisher bestes Saisonspiel für S04 absolvierte. Dennoch dürfte der Engländer zum Spiel gegen den 1. FC Magdeburg (20.30 Uhr, RS-Liveticker) am kommenden Samstag wieder in der Startelf der Königsblauen stehen.
Murkin lehnte wie auch vor Saisonbeginn in der Winterpause eine Anfrage von Holsten Kiel ab, will unbedingt irgendwann mit Schalke in die Bundesliga aufsteigen. In der Mixed-Zone versuchte der im niederländischen Volendam aufgewachsene Engländer nach dem Spiel holländischen Journalisten die Faszination Schalke zu erklären.
"Die Fans hier sind unglaublich. Das ist bei jedem Spiel so. Es ist immer ausverkauft, auch das Auswärtskontingent ist immer weg. Die Fans sind einfach immer da", schwärmte Murkin. Das übe auf ihn eine große Faszination aus. "Das ist einfach klasse für einen Spieler wie mich, der aus Volendam kommt. Da kommt man dann aus Stadien, wie zum Beispiel dem von Helmond Sport, in solche Stadien. Das ist gigantisch." Überhaupt sei die 2. Liga sehr attraktiv. "Das ist verrückt mit Vereinen wie Hamburg, Kaiserslautern, Köln, Düsseldorf und Hannover. Die Qualität ist sehr hoch."
Kees van Wonderen sei es nach schwerem Beginn gut gelungen, die Mannschaft auf Kurs zu bringen. "Die Saison war am Anfang sehr wechselhaft. Wir haben mal gewonnen, mal verloren. Jetzt haben wir einen Lauf und das tut gut", sagt der 25-Jährige. "Wir haben jetzt endlich eine Struktur und wollen mit viel Energie spielen. Das liegt mir." Kees van Wonderen sei manchmal ein bisschen streng, aber er habe die Mannschaft aus einer stabileren Defensive heraus geformt. Das könne man nun auch an den Ergebnissen ablesen.
Murkin selbst ist 2023 vom FC Volendam aus dem touristisch geprägten Fischerort am Ijsselmeer nahe Amsterdam nach Gelsenkirchen gewechselt. Ein harter Schnitt. "Am Anfang habe ich in Gelsenkirchen in einem Appartement gewohnt. Jetzt wohne ich eine halbe Stunde entfernt, um es etwas ruhiger zu haben", sagte Murkin. "In der Stadt ist jeder mit dem Klub beschäftigt."
"Beinahe jedes Auto hat hier einen Schalke-Aufkleber. Die halbe Stadt läuft mit Schalke-Klamotten herum." Das sei schon eine extreme Verbundenheit mit dem Klub. Aber irgendwie auch verständlich. "Andere Städte haben noch dieses oder jenes zu bieten. Aber in Gelsenkirchen gibt es nur Schalke." Das mache den Kultklub aber auch aus. "Schalke ist überall bekannt in Deutschland und in Holland. Selbst in Amsterdam sehe ich Autos mit Schalke-Aufkleber", schwärmte er. Mit einem Aufkleber von Holstein Kiel hat er dort vermutlich noch kein Auto gesehen. Und das Meer vor der Nase hat er auch zuhause in Volendam.