Schon eine halbe Stunde vor Anpfiff nahm Dietmar Hirsch auf der Sitzplatztribüne gegenüber des mit über 3.000 mitgereisten MSV-Fans gut gefüllten Gästeblocks im Hagener Ischelandstadion neben den Journalisten Platz.
Der nach der Roten Karte gegen Gütersloh gesperrte Cheftrainer machte während der gesamten 90 Minuten einen entspannten Eindruck und durfte bei Türkspor Dortmund einen ungefährdeten 3:0-Auftakterfolg ins Jahr 2025 bejubeln.
Auf der Trainerbank hatte am Sonntag Hirschs Assistent Marvin Höner das Sagen. Der 32-Jährige übernahm nach Abpfiff auch die Interviews. „Wir haben unter sehr schwierigen Bedingungen die richtigen Mittel gefunden und konnten uns auf dem Rasen nicht in Schönspielerei verstricken“, sagte Höner, der nach dem Doppelpack von Steffen Meuer im ersten Durchgang und dem späten Jokertor von Neuzugang Thilo Töpken zufrieden nach Hause fahren konnte.
Die Zebras übten früh Druck aus, ließen im ersten Durchgang bis auf zwei Ecken kaum Torgefahr des Tabellenletzten zu. Die Platzverweise gegen Oguzhan Kefkir und Alessandro Tomasello nach dem Seitenwechsel brachen dem engagierten Aufsteiger letztlich das Genick. „Die haben uns natürlich in die Karten gespielt. Die eine oder andere Situation hätten wir etwas besser ausspielen und das Ergebnis höher schreiben müssen. Auf dem Grün war es aber nicht so leicht, den Ball laufen zu lassen“, betonte Höner.
MSV Duisburg: Höner in kurzer Hose an der Seitenlinie
Am Ende stand ein ungefährdeter Auftaktsieg zu Buche, spätestens nach Abpfiff lag der volle Fokus bei allen Zebras auf dem ausverkauften Heim-Derby gegen Rot-Weiß Oberhausen am Freitagabend. Die Meidericher Anhängerschaft stimmte sich mit Schmähgesängen bereits auf das Duell gegen den Nachbarn ein. Gut möglich, dass Höner auch in der heimischen Arena noch einmal Chef sein wird, sollte über den Duisburger Einspruch zur Hirsch-Sperre noch keine Entscheidung gefallen sein.
Viel habe sich nicht geändert, meinte Höner bei frostigen Temperaturen, gekleidet in kurzer Hose. „Ich habe vielleicht ein bisschen mehr gestanden als sonst, weil ja immer nur einer stehen darf. Ansonsten sind wir im Trainerteam extrem eingespielt und haben die gleichen Gedanken, was Wechsel oder die Spielweise betrifft.“