Dem ETB Schwarz-Weiß fehlen nach RS-Informationen satte 200.000 Euro, um die Saison zu beenden. „Aber bei uns denkt niemand an eine Insolvenz“, will Heinz Hofer nicht dem Stadtnachbarn Rot-Weiss nacheifern. Viel mehr sieht der zweite Vorsitzende und Mäzen die aktuelle Situation als „kurzfristigen Engpass, weil einige Sponsoren ihren Verpflichtungen noch nicht nachgekommen sind“.
Doch die Lage scheint dramatischer zu sein, schließlich sind die Klubverantwortlichen bereits bei der Stadt vorstellig geworden, um Unterstützung zu erhalten. Doch die Kassen der Kommune sind leer und somit dürfte von dieser Seite kein finanzieller Rettungsschirm aufgespannt werden. Auch die Mannschaft muss bereits auf ihre Kohle warten.
Genauer gesagt auf das Februar-Gehalt. „Wir zahlen immer erst am 25. des Folgemonats“, erklärt Hofer. Demnach hätten die Euros also schon vor zwei Wochen fließen müssen. Hofer: „Es stimmt, dass sie nur teilweise überwiesen worden sind, aber ich kann versprechen, dass jeder Akteur seine Aufwandsentschädigungen erhalten wird. Und dieses Versprechen habe ich in meiner Amtszeit noch nie gebrochen.“
Der ETB muss rund 40.000 Euro pro Monat für das Team aufbringen. Rechnet man nun bis zum Saisonende, kommt man genau auf den Fehlbetrag von 200.000 Euro. Eine Summe, die wohl nur schwer aufzubringen ist. Hofer, der in den letzten drei Wochen in der Kur weilte und von den Vorkommnissen selbst überrascht worden ist, glaubt, das Ruder noch herumreißen zu können. „Im Moment ist die Luft sicherlich dünn, aber die Lage ist nicht lebensbedrohlich. Wenn wir unsere Gelder nun bekommen und vielleicht noch die ein oder andere Spende aquirieren, dann dürfte es keine Probleme geben.“
Der Unternehmer verweist auch auf die Tatsache, dass der ETB gerade erst die Lizenz für die NRW-Liga beantragt habe. Dabei hat der Verein aber heftig auf die Kostenbremse getreten. „Natürlich müssen wir kürzen treten“, bestätigt Hofer, der den Engpass auch mit den ausgefallenen Testspielen gegen den 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf erklärt.
Zudem ist die Elf von Coach Dirk Helmig aus dem Diebels-Niederrheinpokal geflogen und hat keine Chance mehr, an die Einnahmen aus dem DFB-Pokal zu kommen. „Die Liga wird von den Zuschauern ohnehin nicht angenommen. Wenn wir das Match RWE nicht gehabt hätten, wäre es für alle Klubs noch viel schlimmer gekommen“, meint Hofer.
Fest steht nur, dass die Wirtschaftskrise jetzt auch den „reichen“ Essener Süden fest im Würgegriff hat.