Der Aufsichtsratsvorsitzende Thorsten Heckendorf und der Vorstandsvorsitzende Christoph Jacob zogen Bilanz – nach mittlerweile einem Jahr Amtszeit an der Wattenscheider Lohrheide.
Und man kann zumindest einen Teilerfolg verbuchen. Statt neue Schulden anzuhäufen, hat man es geschafft, den Schuldenberg zu verringern. Während die Monate Juli bis Dezember 2008 ein Loch von 155.000 Euro in den Etat rissen, konnte der neue Vorstand im gleichen Zeitraum des Folgejahres einen Gewinn von 15.000 Euro verbuchen. Zum einen erhöhte man die Einnahmen im Bereich Sponsoring um knapp 100.000 Euro, zum anderen setzten Jacob und Co. den Rotstift an. Und das drastisch.
Der Personaletat wurde fast halbiert – was auch spürbar die sportliche Leistungsfähigkeit beschränkte. „Für uns geht es um den Klassenerhalt. Und das wird in der kommenden Saison wohl nicht anders sein“, kündigte Jacob an, „wir haben kaum Möglichkeiten für große Investitionen, es ist für uns ein Kraftakt, einen gestandenen Oberligaspieler zu holen.“ In der kommenden Saison wird der Etat für die NRW-Liga-Mannschaft nochmals schrumpfen – auf knapp 150.000 Euro. Und das auch nur, wenn die Klasse gehalten werden kann.
Die Abteilung Frauenfußball ist Geschichte. Auch im Nachwuchsbereich gab es reichlich Reibereien. Doch bis auf den Schiedsrichterobmann, der beklagte, dass Verträge nicht eingehalten würden, gab es kaum kritische Wortmeldungen während der einstündigen Versammlung. „Wir haben uns gut vorbereitet und sind offen mit den Problemen umgegangen“, erklärte Jacob, „von daher bin ich davon ausgegangen, dass es ruhig bleibt.“
Unterm Strich bleibt jedoch ein negatives Vereinsvermögen in Höhe von 270.000 Euro. Ein Schuldenberg, den der Verein seit Jahren vor sich herschiebt. „Bis auf rund 20.000 Euro an Gehältern aus Verträgen mit der Frauenabteilung handelt es sich allerdings ausschließlich um mittel- und langfristige Verbindlichkeiten“, rechnete Jacob vor.
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