Der frühere Oberligist hat sich die Nachwuchsförderung auf die Fahnen geschrieben und setzt das mit einer unkonventionellen Methode um. Backwinkler ist nicht nur Trainer der ersten Mannschaft in Waltrop, er leitet gleichzeitig auch die Geschicke bei der A-Jugend am Waldstadion. Der Übergang zwischen Jugend- und Seniorenbereich soll durch dieses Konzept reibungslos verlaufen. „Das ist so natürlich eine sehr zeitintensive Geschichte, aber der Erfolg bestätigt ja dann auch die Arbeit, die wir hier beim VfB leisten“, ist Backwinkler vom doppelten Landesliga-Aufstieg der „Ersten“ und der A-Jugend immer noch hörbar begeistert.
Mit seiner Familie bekommt Backwinkler wegen seinem Engagement aber keine Probleme: „Meine Frau ist oft mit am Platz und meine beiden Söhne spielen ja selbst auch Fußball. Wenn wir nicht alle fußballbegeistert wären, dann würde das so nicht gehen.“
Die Waltroper Aufstiegshelden (Foto: Christine Horn).
Für seine zeitraubende Tätigkeit hatte sich der Coach vor der Saison ehrgeizige Ziele gesteckt. Mit der A-Jugend sollte der Aufstieg realisiert werden und auch die erste Mannschaft sollte sich im oberen Tabellendrittel festsetzen – rausgekommen ist der Doppelaufstieg in die Landesliga. „Das Ziel mit der A-Jugend haben wir erreicht und im Seniorenbereich sogar unsere Erwartungen übertroffen. Aber das hat sich in der Saison einfach so entwickelt. Wenn man einmal oben ist, dann will man da auch bleiben“, resümiert der Coach die Entwicklung während der Saison.
Besonders positive Worte findet Backwinkler für den jüngsten Akteur. Marius Hoffmann, der eigentlich noch ein Jahr in der A-Jugend hätte spielen können, absolvierte jedes Saisonspiel in der Bezirksliga. „Er war in unserem Defensivbereich ganz klar der Mann der Saison“, lobt Backwinkler. Nebenbei half der Verteidiger noch bei wichtigen Spielen, wie dem Kreispokalfinale, in der A-Jugend aus und hatte somit das höchste Pflichtspielpensum aller Spieler. „Marius war bei uns in der Defensive nach wenigen Spieltagen schon nicht mehr wegzudenken. Er hat eine sehr gute Entwicklung genommen“, beschreibt der Coach den Stellenwert des Jungspunds.
In der Abteilung Attacke machte vor allem Vaidas Rocys, der in der kommenden Spielzeit für Wattenscheid die Schuhe schnüren wird, auf sich aufmerksam. Rocys steuerte 30 Treffer zum Landesliga-Aufstieg bei. Dementsprechend kritisch sieht Backwinkler den Abgang des Torjägers: „Natürlich ist das für uns ein herber Verlust. Aber wir werden in der Offensive trotzdem gut besetzt sein. Bei vielen Treffern muss man auch die starke Vorarbeit erwähnen, die dort geleistet wurde. Wir werden seinen Wechsel irgendwie kompensieren können.“
Heim: 15 Spiele, 11 Siege, 3 Niederlagen, 1 Niederlage, 53:18 Tore, 36 Punkte
Auswärts: 15 Spiele, 8 Siege, 4 Unentschieden, 3 Niederlagen, 34:25 Tore, 28 Punkte
Ein Neuzugang, der die entstehende Lücke kompensieren könnte, ist Faruk Köse. Der Mittelfeldmann wird zwar nicht die freiwerdende Position im Sturmzentrum besetzten, aber dennoch ist sich Buckweiler sicher, dass „Faruk mit seiner Erfahrung unserem jungen Haufen mit Sicherheit gut tun wird. Wir haben ja noch zwei A-Jugendliche von anderen Vereinen verpflichtet, da hilft uns ein Mann mit Erfahrung schon sehr weiter.“ Neben Köse wechseln auch noch Christoph Malke und Rene Kuck aus Mengede ans Waldstadion. „Wir hatten in der abgelaufenen Spielzeit viel Pech mit Verletzungen. Unser Kader wird für die Landesliga auch in der Breite erweitert werden“, gibt der Coach einen Ausblick auf das kommende Abenteuer.
Der starken Saison der Waltroper folgten die obligatorischen Aufstiegszeremonien. Auch bei dem Partymarathon, der von einem Grillfest inklusive Bierwagen, bis zu einer Tour in das Partydorf Münterland reichte, wurde die enge Verzahnung zwischen Senioren und Jugendbereich deutlich. Zum Essen ins Clubhaus wurden beide Mannschaften geladen und ließen es danach bei dem inoffiziellen Part auch gemeinsam krachen. „Bei uns im Jugendbereich ist einfach Qualität vorhanden, da werden wir auch in der Landesliga weiter drauf bauen. Alle brennen schon auf die Derbys, die auf uns warten“, sprüht Backwinkler schon wieder vor Tatendrang. Wie sich Waltrop in der Landesliga schlägt, bleibt abzuwarten. Sicher ist nur, dass der VfB mit einer jungen, hungrigen Truppe an den Start gehen wird.