Der Aufstieg ist allerdings, laut dem Plan von Dirk Stoll, ein Jahr zu früh zu Stande gekommen. Missmutig ist der Vorsitzende deswegen allerdings nicht: „Wir hatten das Ziel, mit unserem neuen Trainer Thomas Baron innerhalb von zwei Jahren aufzusteigen. Dass es jetzt im ersten Jahr schon geklappt hat, freut uns natürlich umso mehr.“
Der Zweijahresplan war ein ehrgeiziges Ziel der Höntroper, denn vor fünf Jahren befand sich die Mannschaft noch in den Gefilden der Kreisliga A. Doch selbst die Landesliga muss noch nicht das Ende der Fahnenstange sein: „Man muss natürlich abwarten, was jetzt die Umstrukturierung in den Landesligen bringen wird. Aber wir sind auch in der Landesliga schon noch sportlich ambitioniert“, beschreibt Stoll die ehrgeizigen Pläne am Preins Feld.
Der primäre Fokus wird jedoch, auch aufgrund der unbekannten Zahl der Absteiger, auf dem Klassenerhalt liegen. „Alles andere wäre ja utopisch. Wir sind mit einem Jahr Verfrühung aufgestiegen und wollen jetzt auf keinen Fall direkt wieder runter“, gibt Stoll die Marschrichtung vor.
Echte Alternative für den Nachwuchs
Besonders wichtig war der Aufstieg für die Perspektive der eigenen Jugendspieler in Höntrop. Der SV hatte sehr häufig damit zu kämpfen, dass die talentiertesten Jungspunde aus dem Nachwuchsbereich von Landesligisten aus der näheren Umgebung abgeworben wurden. Mit dem TuS Stockum, Schwarz-Weiß Eppendorf und dem WSV Bochum gibt es in der direkten Umgebung eine Vielzahl von Vereinen, die in der Landesliga vertreten sind und Jagd auf die Höntroper Talente machten. Dieser Umstand wurde jetzt geändert. „Der Jugendbereich ist das Herzstück des Vereins. Jetzt können wir unseren Eigengewächsen auch eine richtig gute Perspektive bieten und sie somit in unseren Reihen halten“, freut sich der erste Vorsitzende.
Wie wertvoll die eigenen Jugendspieler sein können, bewies in dieser Saison Maurice Balsmeier. Der Stürmer bestritt erst sein drittes Jahr im Seniorenbereich und markierte in der Bezirksliga gleich stolze 22 Treffer. „Eine solche Entwicklung bei einem Spieler aus der eigenen Nachwuchsabteilung freut einen natürlich besonders. Spieler wie Maurice auszubilden und dann auch zu halten, muss Teil unserer Philosophie sein“, ist Stoll hörbar stolz auf den jungen Goalgetter.
Ein Tor fehlt zur Dreistelligkeit
Aber auch der Nachwuchsstürmer verbrachte im letzten Saisonspiel gegen Concordia Wiemelhausen nicht das Kunststück, die 100-Tore-Marke zu knacken. 99 Treffer erzielten die Rot-Weißen im Verlauf der Saison, elf mehr als der Zweitplatzierte SV Wanne 11. „Schade, dass wir den dreistelligen Bereich nicht mehr erreicht haben, aber es hat nicht sollen sein“, will Stoll von einem kleinen Schönheitsfehler beim Aufstieg nix wissen. Mit einem Schnitt von genau einem Gegentor pro Spiel stellt der SV auch die beste Defensive der Gruppe.
Auch beim Feiern ist der SVH vorne mit dabei
In punkto Feierlichkeiten trumpften die Höntroper ebenfalls groß auf. Zur Saisonabschlussfeier mobilisierte der Verein rund 600 Aktive, die den Aufstieg mit der Ersten zelebrierten. „Die Party war der krönende Abschluss. Wir sind ja auch im Jugendbereich mit zwei Mannschaften aufgestiegen. Das war schon eine sehr gelungene Veranstaltung“, resümiert Stoll.
Für die kommenden Jahre haben die Höntroper erneut einen Plan aufgestellt. Diesmal jedoch keinen Zweijahresplan, sondern einen Vierjahresplan. Nachdem der Aufstieg in die Bezirksliga verfrüht realisiert wurde, erwartet jetzt aber keiner der Verantwortlichen einen ähnlichen Ablauf in den nächsten Jahren. „Wir sind mit der momentanen Situation und dem gemeisterten Aufstieg sehr zufrieden. Doch wir wollen den Verein innerhalb der nächsten vier Jahre sogar noch eine Liga höher bringen. Mit dem Umfeld und den Gegebenheiten ist die Westfalenliga möglich“, formuliert Stoll ambitionierte Zukunftsaussichten.
Jetzt freut sich der Höntroper Vorsitzende aber erst einmal auf die Landesliga und die vielen anstehenden Derbys. „Die Landesliga ist sehr attraktiv für uns. Wir gehen jetzt mit einer Menge Elan in die neue Saison.“