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Landesliga-Aufsteiger
Ohne Erfahrung in unbekanntes Gebiet

SF Niederwenigern: Aufstieg ohne Jubelarien
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Jubelarien nach dem Schlusspfiff, Sektduschen und Humbas auf dem Rasen. Diese Szenen spielten sich in Niederwenigern ab. Allerdings nur bei der Reserve.

Da die erste Mannschaft den Aufstieg erst am Grünen Tisch erreicht hat, fielen die große Jubelstürme eine Nummer kleiner aus.

Trübsal blasen will der Trainer der Schwarz-Gelben, Jürgen Margref, aufgrund der ungewöhnlichen Konstellation nicht: „Es ist zwar komisch, wenn man am letzten Spieltag nicht feiern kann, aber sobald die Entscheidung auch offiziell ist, werden wir die Aufstiegsfeier nachholen.“ Dass die lang ersehnte Fete dann nicht zu knapp ausfallen wird, dessen ist sich Margref sicher: „Der Verein wird sich nicht lumpen lassen.“

Ein kurzer Rückblick - Was war da los?

Doch wie kam es eigentlich dazu, dass die Sportfreunde den Aufstieg nicht über den sportlichen Weg fix machen konnten? Im Spitzenspiel gegen die TVD Velbert kam es zu einem Spielabbruch, der ein Unikat sein dürfte. Die Spieler des TVD fühlten sich beim Stand von 2:1 für Niederwenigern von den Zuschauern bedroht und wollten das Spiel 15 Minuten vor dem Ende nicht mehr fortsetzen. Zu diesem Zeitpunkt standen die Velberter auch nur noch mit acht Akteuren auf dem Rasen, da sie zuvor drei Rote Karten kassiert hatten. Die Wertung dieses Spiels war für die Richter des Fußballausschusses umso schwerer, weil sich die Verantwortlichen beider Vereine mit Schuldzuweisungen gegenseitig übertrafen (RS berichtete ausführlich). Bereits im Hinspiel war es zu einem unrühmlichen Schlussakt gekommen, bei dem sich die Teams eine Massenschlägerei lieferten.

Ungeachtet dieser Vorkommnisse ist die Freude über den vermeintlichen Aufstieg bei Margref groß: „Wir wussten, dass es eine sehr ausgeglichene Gruppe sein wird. Die ganze Saison über waren wir in den oberen Gefilden vertreten und wer dann am Ende oben steht, der hat es auch verdient. Wir sind auch aus sportlicher Sicht zu Recht aufgestiegen.“ Dass die Sportfreunde die dominanteste Mannschaft in der Gruppe 4 waren, belegt auch die Statistik. Den besten Sturm, die beste Abwehr, die meisten Siege und die wenigstens Niederlagen – die Saisonbilanz des Dorfvereins ist beachtlich. In der offensiven Abteilung der Schwarz-Gelben findet Jürgen Margref für ein Eigengewächs besonders lobende Worte: „Fabian Lümmer hat hier seine erste Seniorensaison gespielt und ist gleich unser Topscorer geworden. Das ist schon beachtlich. Aber die ganze Mannschaft hat eine klasse Spielzeit hingelegt.“

Spielerpool von 40 Akteuren

Die Bezeichnung „ganze Mannschaft“ hat in Niederwenigern eine ganz besondere Bedeutung. Während der gesamten Saison rotierten die Spieler zwischen den beiden Teams. Margref führt das erfolgreiche Konzept vor allem auf die guten Beziehungen zwischen ihm und Dietmar Klinger zurück. „Es ist natürlich schon ungewöhnlich, dass man während der Saison viele Spieler zwischen den Mannschaften verschiebt. Wir mussten da auch sehr genau auf das Regelwerk achten, damit es da keine Probleme gab. Aber letztendlich ist der Plan, aus einem Pool von 40 Spielern zwei Mannschaften aufzustellen, voll aufgegangen.“

Angst, dass der Aufstieg in dem aktuell noch laufenden Berufungsverfahren doch noch aberkannt werden könnte und es zu einem Wiederholungsspiel gegen die TVD Velbert kommt, hat Margref nicht: „Das denke ich nicht. Die Gruppen sind ja auch schon eingeteilt, da wird nichts mehr passieren.“ Probleme mit der Kaderzusammenstellung hatte man in Niederwenigern trotz der nicht zu hundertprozent gesicherten Ligazugehörigkeit keine: „Unsere Mannschaft bleibt so zusammen. Ein paar Verstärkungen werden noch kommen, aber der Kader würde auch in der Bezirksliga so aussehen, wie er jetzt in der Landesliga aussehen wird“, setzt Margref vor allen Dingen auf Kontinuität. Im Kader für die kommende Saison findet sich mit Hendrik Hildebrand nur ein Spieler, der über Erfahrung in der Landesliga verfügt. Für Jürgen Margref ist das kein Problem: „Das ist jetzt das erste Mal, dass Niederwenigern in der Landesliga spielen wird. Wir wollen die nötigen Punkte gegen den Abstieg so schnell wie möglich zusammen haben und dann gucken, was wir noch erreichen können. Meine Mannschaft ist noch entwicklungsfähig, die mangelnde Erfahrung wird kein großer Störfaktor sein.“

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