Den Höhepunkt der Feierlichkeiten bildete dann der „Erholungstrip“ an die Playa de Palma, wo die Spieler der Viktoria einen mindestens genauso starken Eindruck hinterließen, wie während der Spielzeit in der Bezirksliga Gruppe 8. „Das Wetter hat zwar nicht mitgespielt, aber das konnte uns dann auch nicht aufhalten. Die Truppe ist allen Belangen einfach nur top“, weiß der Dauerbrenner der Buchholzer, Kim Rolinger, um die Feierqualitäten innerhalb der Mannschaft.
Geglückter Neuanfang mit vielen Gewinnern
Apropos starker Eindruck: Den hinterließ die Viktoria vor allem Dingen auf fremden Plätzen. Elf Siege und jeweils zwei Remis und Niederlagen stehen in der Auswärtsbilanz zu Buche – der unangefochtene Topwert der Staffel. Da stört es auch nicht sonderlich, dass man auf dem heimischen Naturrasen „nur“ neun Siege erringen konnte. „Wir sind die gesamte Saison als Einheit aufgetreten, auswärts hatten wir ein Quäntchen mehr Glück, aber unsere Heimstatistik ist ja auch nicht so schlecht“, sieht Rolinger keine großen Unterschiede zwischen den Auftritten an der Sternstraße und in der Fremde.
Party auf Mallorca
Vor der Saison standen die Zeichen auf Neuanfang. Heiko Heinlein, der mit der Mannschaft 2008 den Aufstieg aus der Kreisliga A in die Bezirksliga schaffte, wechselte zu Hamborn 07 und mit Michael Ross wurde der langjährige Coach des SV Wanheim für die Position des Cheftrainers verpflichtet. Eine Personalentscheidung, die sich für alle Beteiligten auszahlen sollte: Ross, der in den Jahren zuvor mit Wanheim den Aufstieg stets verpasste, führte die Viktoria in die Landesliga und Heinlein schaffte mit Hamborn 07 gar den Sprung in die Niederrheinliga.
Neben Heinlein verließen auch einige Leistungsträger die Mannschaft. Mit Michel Tißen, Andreas Mansfeld, Murat Dinc und Paul-Alain Yebga Nyebel orientierten sich gleich vier Stammkräfte anderweitig. Aufgefangen wurden die Abgänge durch die eigene Jugend – fünf A-Jugendliche schafften den Sprung in den Kader der ersten Mannschaft. Dazu kamen die drei externen Neuzugänge Zgjim Dautaj, Jörg Gralla und Sven Mailand. „Das Erste, was mir in der Mannschaft auffiel war, dass eine unglaublich gute Stimmung untereinander herrschte. Da gab es keinen der sein eigenes Ding machen wollte, ich als ‚Neuer’ wurde auch direkt super integriert“, beschreibt Sven Mailand das harmonische Mannschaftsgefüge bei der Viktoria.
Systemwechsel brachte den Erfolg
Neben dem personellen Umbruch gab es unter Michael Ross auch einen Systemwechsel an der Sternstraße. Anstelle vom vorher praktiziertem 3-5-2 agierten die Buchholzer in dieser Spielzeit mit Viererkette in einem 4-4-2. Die Systemumstellung und die durchweg positiv verlaufene Vorbereitung ließen dann schnell Euphorie in Buchholz entstehen: „Wir hatten in der Vorbereitung sechs mal pro Woche Training und Spiele. Trotzdem schaffte es der Trainer, dass jeder immer mit Spaß dabei war und durch die guten Ergebnisse haben wir dann auch schnell gemerkt, dass da in dieser Saison wirklich was Großes zu erreichen ist“, analysiert Mailand die Vorbereitung als einen der Schlüsselfaktoren für die erfolgreiche Saison.
Was Großes erreicht hat die Mannschaft aus dem Duisburger-Süden dann ja auch. Gerade die neuformierte Defensive war das Prunkstück der Viktoria. Im Schnitt kassierten die Buchholzer ein Gegentor pro Spiel – selbstredend der stärkste Wert der Gruppe. Offensiv war vor allem auf Markus Raue verlass. Der großgewachsene Angreifer markierte 19 Treffer im Saisonverlauf.
"Mit Harmonie werden es schaffen"
Am 29. Spieltag war es dann soweit – mit einem 2:0 Sieg gegen Hamborn 07 II wurde der Aufstieg perfekt gemacht. Nach dem Spiel hallte es dann über die gesamte Anlage des Karl-Dölzig Platz: „Bambule, Randale - Buchholz hat die Schale!“ Gefeiert wurde am letzten Spieltag dann nochmal, als die gesamte Mannschaft mit dem Planwagen die Rückreise vom Auswärtsspiel beim VfL Duisburg-Süd antrat. „Die ganze Saison war besonders, da muss dann auch ganz besonders gefeiert werden“, resümiert Mailand den Partymarathon in Grün, Weiß und Schwarz.
Die Marschroute für die neue Saison ist indes auch schon klar: „Alle sind heiß auf die Landesliga. Wir werden sehen wie wir den einen oder anderen Abgang kompensieren, aber mit der Harmonie in der Truppe werden wir das schaffen und dann mit den unteren Regionen auch nichts zu tun haben“, gibt Rolinger, der in der abgelaufenen Saison 14 Tore zum Aufstieg beisteuerte, einen Ausblick in die neue Spielzeit. Eines steht aber jetzt schon wieder fest in Buchholz: Es wird erneut nur über großen Zusammenhalt und das Kollektiv gehen.