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Landesliga-Aufsteiger
Holzwickede hat den Fluch besiegt

Holzwickede: HSV hat den Aufstiegs-Fluch besiegt
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Gleich dreimal hat die Spielvereinigung Holzwickede die Meisterschaft in der Bezirksliga Westfalen 8 gefeiert: Erst nach dem entscheidenden 9:1-Sieg in Derne.

Dann beim letzten Heimspiel gegen Brakel und schließlich noch einmal beim abschließenden Auswärtssieg beim SC Husen-Kurl. „Wir haben das schön verteilt“, lacht Oliver Pforr. Die spontane Party in Derne wurde zur langen Nacht, dann folgten die Feierlichkeiten mit den eigenen Fans und nachdem auch der Damenmannschaft der Sprung in die Landesliga gelang, reiste die blau-weiße Party-Gesellschaft am letzten Spieltag mit dem Planwagen nach Husen.

Dass die HSV den Aufstieg so ausgiebig auskostete, kann kaum verwundern, schließlich hatte man in den letzten Jahren stets anderen Vereinen den Vortritt lassen müssen und beendete die letzten Spielzeiten jeweils auf Platz vier, drei und wurde dann zweimal Vize. „Dieses mal haben wir unseren Kader breiter aufgestellt, das hat den Ausschlag gegeben“, ist sich Abteilungsleiter Pforr sicher. Außerdem war dann über den Saisonverlauf gesehen doch kein Konkurrent ebenbürtig – oder da, wenn die HSV sich mal eine kleine Schwäche gönnte.

Wollte keiner das 100. Tor schießen?

Bilanz

Gesamt: 28 Spiele, 23 Siege, 3 Unentschieden, 2 Niederlagen, 99:24 Tore, 72 Punkte

Heim: 14 Spiele, 14 Siege, 0 Unentschieden, 0 Niederlagen, 60:10 Tore, 41 Punkte

Auswärts: 14 Spiele, 9 Siege, 3 Unentschieden, 2 Niederlagen, 39:14 Tore, 30 Punkte

Am Ende stand die eindrucksvolle Bilanz von 23 Siegen beziehungsweise 72 Punkten aus 28 Partien. Besonders zuhause ließ man nichts anbrennen: 14 Heimspiele, 14 Siege! „Diese tolle Ausbeute wollten wir unbedingt heile ins Ziel retten“, berichtet Pforr. Woher rührt denn diese eindrucksvolle Stärke auf eigenem Platz? „Wir haben einen tollen Naturrasen in unserem Stadion, da kann die Mannschaft ihre spielerische Qualität ideal zur Geltung bringen. Und im Winter haben wir einen Kunstrasenplatz – das sind optimale Bedingungen.“ Und im Gegensatz zu den Vorjahren zog man sich auch auf der Asche bei den Gegnern gut aus der Affäre – Beweis ist Platz eins in der Auswärtstabelle.

Was aber ist mit der Tordifferenz? 99:24 – da scheint sich doch ein kleiner Schönheitsfehler eingeschlichen zu haben. „Das muss man die Mannschaft fragen“, findet der Fußball-Chef des Vereins und vermutet eine „Torschusspanik“ der besonderen Art: „Der Schütze des 100. Tores hätte sicherlich einen ausgeben müssen.“

Pforr: "Wir sprechen nicht vom Durchmarsch"

Auch eines weniger ist Ausdruck von einer großen Überlegenheit gegenüber den Ligakonkurrenten. Und die gehen gegen den großen Favoriten dann gewöhnlich besonders motiviert zu Werke. Der Spitzenreiter selbst muss derweil versuchen, auch angesichts eines satten Polsters, motiviert zu bleiben. „Deshalb haben wir versucht, immer von Spiel zu Spiel zu denken“, hält Pforr fest – wohlwissend, dass sich solche Formeln auch irgendwann abnutzen und das Unterbewusstsein der Kicker bricht sich nach und nach Bann.

Zum letzten Saisonspiel fuhr die HSV stilecht mit dem Planwagen (Foto: SpVg. Holzwickede).

Sei‘s drum, in der Landesliga wird „Howi“ sicher nicht ganz so hoch gehandelt, doch mittelfristig richtet man am Montanhydraulikstadion den Blick nach oben. „Wir sprechen ganz bestimmt nicht vom Durchmarsch, sondern müssen erst einmal in der Liga ankommen“, meint Pforr zwar. Doch das ist auch nur die halbe Wahrheit. „Es hat sich gezeigt, dass die Mannschaften, die aus der Bezirksliga 8 kommen, stets eine gute Rolle spielen. Und auch wir wollen ein Wörtchen mitreden.“ Zwar gab das langfristige Konzept „Vision 2012“ eben die Qualifikation für die Westfalenliga als Ziel aus, unter den Druck, der Aufstieg sei deshalb Pflicht, möchte der Vorstand die Mannschaft aber nicht setzen.

"Howi" hofft auf die Derbys gegen VfK und SSV

In welcher Staffel das Team, dass dann vom bisherigen technischen Leiter Ingo Peter betreut wird, an den Start gehen wird, ist noch nicht klar. „Wir liegen geographisch ein bisschen am Rand. Damals sind wir aus der Gruppe 3 runtergekommen, würden aber nun gerne in die Gruppe 5.“ Verständlich, hätten es doch besonders die Kreis-Derbys gegen den VfK Weddinghofen und den SSV Mühlhausen in sich. Und im Gegensatz zur Bezirksliga-Asche in und um Dortmund, würden in der Mitte Westfalens schöne Natur- und Kunstrasenplätze warten.

Langfristig will man sich aber nicht zwingend mit diesen Vereinen messen, sondern eher mit dem einstigen Rivalen Westfalia Wickede oder vielleicht auch dem ASC Dortmund. „Die Westfalenliga ist für uns als Klasse das Maß der Dinge, das ist das, was für einen Verein mit unseren Voraussetzungen das Ziel sein muss“, hatte Peter schon im Frühjahr bekannt.

Karl-Heinz Lösbrock, der als Trainer als Vater des Erfolgs bezichnet werden darf, wird demnächst mehr im Hintergrund agieren und nun als Sportlicher Leiter, also Peters Nachfolger, fungieren. Wobei man das gar nicht so genau nimmt. Nach dem Motto, Namen sind Schall und Rauch will man einfach weiterhin erfolgreich als Team arbeiten – wer nun welche Bezeichnung trägt, sei gar nicht entscheidend.

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