„Die Darstellung der Büttenberger war meiner Meinung nach massiv übertrieben“, hebt Felix an. Er hat als Übungsleiter der Gastgeber die Vorkommnisse folgendermaßen erlebt: „Es lief die 88. Minute, ein Spieler unserer Mannschaft liegt nach einem Zweikampf am Boden, steht auf, liegt aber plötzlich wieder auf dem Platz. Eine Kopfnuss gab es definitv nicht, denn der nächste Spieler war schätzungsweise zwei Meter weit weg. Da der Spieler verwarnt war, hätte es sein können, dass er eine Verletzung fingiert, um einer Gelb-Roten Karte zu entgehen. Jedenfalls bin ich als Betreuer auf den Platz gelaufen, um ihn zu behandeln. Da habe ich nur gesehen, dass der Stutzen runtergerutscht ist und der Schienbeinschoner daneben hängt, was für mich auf den ersten Blick übel aussah und auf eine ernste Verletzung schließen ließ. Darum habe ich unserem Geschäftsführer zugerufen, er solle einen Krankenwagen bestellen.“
Der besorgte Vater auf dem Spielfeld
Die Gäste forderten die Hagener laut Felix allerdings mehrmals auf, den am Boden liegenden Kicker vom Platz zu schaffen, um das Spiel fortsetzen zu können. Auf Seiten der Hausherren wollte man aber lieber auf das Eintreffen des Krankenwagens warten: „Ich bin kein Arzt und deshalb wollte ich nichts riskieren.“
Die vermeintliche Verletzung des Akteurs der dritten Mannschaft der „Elfer“ rief auch ein Familienmitglied auf den Plan. „Der Vater des Spielers hat sich Sorgen um seinen Sohn gemacht und ist zu ihm gegangen, aber in ganz normalem Schritt, nicht im Sprint“, erklärt der 34-Jährige.
Hitzige Wortgefechte, aber keine Schlägerei
Doch dadurch wurde die Unruhe noch größer: „Er hat mit dem Finger auf einen Büttenberger Spieler gezeigt und wurde daraufhin beleidigt.“ Und während das wortreiche Scharmützel immer intensiver wurde, änderte sich die Situation: „Nach den Provokationen lief ein Büttenberger Akteur weg. Der bis dahin am Boden liegende Spieler und sein Vater rannten hinter ihm her.“ Was auch den Vorwurf der „Wunderheilung“ erklärt.
Tätlichkeiten habe es aber nicht gegeben. Felix: "Es blieb bei Wortgefechten, es gab keine Handgreiflichkeiten, das will ich noch mal ausdrücklich festhalten."
Nach dem ganzen Theater brach der Unparteiische die Partie schließlich und folgerichtig ab. „Das ganze dauerte sechs, sieben Minuten. Ich habe mich sowieso gewundert, warum der Schiedsrichter das so lange mitgemacht hat“, schüttelt "Paulinho" Felix mit dem Kopf.
Felix geht es nicht um die drei Punkte
Dass er den Sachverhalt noch mal aufwärmt, ist nicht ohne Grund: „Unsere Mannschaft hat hier in Hagen nicht den besten Ruf, deshalb wollte ich den Fall noch einmal darstellen. Das Team ist, von unserem Torhüter abgesehen, noch ganz jung. Die sind einfach noch zu grün hinter den Ohren, um bei solchen Dingen gelassener zu reagieren“, nimmt Felix seine „Jungs“ in Schutz.
Und trotz der sportlichen Sorgen im Abstiegskampf schreibt sich der Coach der "Dritten" vor allem Fairness auf die Fahnen: „Es geht nicht um die drei Punkte. Die soll Büttenberg gerne haben, wenn so entschieden wird. Es geht für mich darum, den Verein und die Mannschaft vernünftig zu repräsentieren. Deshalb ärgere ich mich natürlich über so negative Schlagzeilen wie sie jetzt entstanden sind.“