Und auch als mögliche Nachfolgerin von Sonja Fuss wird sie bereits gehandelt. „Das hört man gerne“, freut sich Wermelt über die Lobeshymne, weiß aber auch, dass sie sich nun neu beweisen muss und in der Innenverteidigung der „Löwinnen“ auf harte Konkurrenz trifft.
Mit ihren bisherigen Vereinen FFC Heike Rheine, bei der die U19-Nationalspielerin in der Saison 2006/2007 aktiv war, und der SG Wattenscheid 09 stieg die Defensivakteurin jeweils in die 2. Bundesliga ab. Nun wird sie bei der Premiere der UEFA Women`s Champions League die internationale Fußball-Bühne betreten. „Ich freue mich auf die Herausforderung und bin sehr gespannt. Auch in der ersten Liga gibt es neue Gegner“, meint Wermelt.
Ungeachtet der unrühmlichen Entwicklungen bei ihrem letzten Verein SG 09 blickt die 18-Jährige gerne auf ihre Zeit bei den Wattenscheiderinnen zurück: „Ich wurde damals gut aufgenommen und hatte viel Spaß. Es waren zwei super Jahre, nur blöd, dass wir wieder abgestiegen sind.“ Hätte „der Vorstand nicht so einen großen Bockmist gebaut“ und wäre das Team zusammengeblieben, Wermelt könnte es nicht ausschließen, dass sie auch in der neuen Spielzeit an der Lohrheide auflaufen würde. Die gebürtige Steinfurterin denkt vor allem auch praktisch: „Ich wohne in Wattenscheid im Internat und mache nächstes Jahr mein Abitur. Nun habe ich den Fahraufwand.“ Abstreiten kann sie aber auch nicht, dass das Angebot, beim amtierenden DFB- und UEFA Women`s Cup-Sieger zu spielen, sehr reizvoll war.
Bei ihren Stärken hebt die 1,82 Meter große Wermelt ihr gutes Kopfballspiel und ihre Zweikampfstärke hervor. Und dass sie außerdem auch torgefährlich ist, hat die Schülerin ebenso bereits bewiesen. In der vergangenen Saison erzielte sie sieben Treffer in der 2. Bundesliga, köpfte Wattenscheid 09 beim 2:1-Sieg gegen den Revier-Nachbarn SG Essen-Schönebeck zudem ins Halbfinale des DFB-Pokals. „Bei Ecken gehe ich wegen meiner Kopfballstärke mit nach vorne. Ich habe zuletzt auch häufiger im Mittelfeld gespielt“, erklärt Wermelt, die sich außerdem auch nicht vor Verantwortung drückt: „Elfmeter schieße ich gerne, damit habe ich kein Problem.“
Zum Fußball ist die angehende Abiturientin eher zufällig gekommen. „Ich komme vom Bauernhof und habe mit meiner Nachbarin immer im Garten gespielt. Mit sechs Jahren sind wir dann in einen Verein eingetreten“, erinnert sich Wermelt. Als 15-Jährige feierte sie bereits ihr Debüt in der 1. Bundesliga und am 21. Mai 2005 trug sie erstmals das Trikot der deutschen Nationalmannschaft. Die nächsten Ziele sind nun ein Stammplatz beim FCR Duisburg und die U20-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr im eigenen Land. Bis sich Bundestrainerin Silvia Neid meldet, wird aber noch „viel Wasser durch den Rhein geflossen“ sein, wie Wermelt betont.