Für Himmighofen beginnt an diesem Tag gleichzeitig ein neuer Abschnitt in ihrer Fußballkarriere. Der Abwehrspezialistin, die in den vergangenen zwei Spielzeiten das Trikot der SG Essen-Schönebeck trug, lag ein Anfrage vom UEFA- und DFB-Pokalsieger vor und lange überlegen musste sie nicht. „Ich spiele seit 2001 in der Bundesliga. In Essen war ich Stammspielerin und Co-Kapitänin. Es war eine schöne Zeit, aber das Angebot war schon sehr reizvoll. “
Agolli: "Sie wird es schwerer haben"
Reizvoll vor allem, weil Himmighofen dem FCR 2001 auch in der kommenden Saison gute Titelchancen ausrechnet. „In Bad Neuenahr habe ich meistens gegen den Abstieg gespielt, mit der SGS im Mittelfeld“, meint die Innenverteidigerin. Nun darf sie sich auch auf internationalem Terrain beweisen: in der Champions League.
Marina Himmighofen trägt in der neuen Saison das Trikot des FCR Duisburg (RS-Foto: mmb).
Auch ihr bisheriger Trainer Ralf Agolli zeigte Verständnis für den Wechsel. „Sportlich kann ich es nachvollziehen“, erklärte der SGS-Coach, wies aber auch auf einen weiteren Aspekt hin: „Sie wird es beim FCR Duisburg schwerer haben.“
Darüber ist sich auch Himmighofen bewusst, Angst vor dem Konkurrenzkampf hat sie aber nicht: „Gegen Annike Krahn werde ich mich nicht behaupten können, aber es sind vier Plätze zu vergeben und ich hoffe, dass ich eine Stammspielerin werde.“ Klingt nach einer Kampfansage. Für die gebürtige Koblenzerin ist es aber auch gleichzeitig eine Chance zu sehen, ob sie mit dem Niveau mithalten kann, und sie kann sich mit den zahlreichen Nationalspielerinnen messen. „Für meine persönliche Entwicklung ist es positiv. Vielleicht werden mir aber auch die Grenzen aufgezeigt“, klingt Himmighofen dann doch etwas verhaltener.
Himmighofen: "Etwas traurig bin ich schon"
Einen Kompromiss wird sie definitiv eingehen müssen. Die Rücknummer „3“, die sie sowohl in Essen als auch in Bad Neuenahr trug, wird die 24-Jährige abgeben müssen, denn die ist Anne van Bonn vorbehalten. „Das ist kein Problem. Der Wechsel nach Duisburg ist für mich schließlich ein neuer Schritt“, erklärt die Defensivakteurin, dann gesteht sie aber: „Etwas traurig bin ich schon.“
In diesem Sommer beginnt aber nicht nur einer neuer Abschnitt in ihrer Fußballkarriere, auch beruflich könnte sich etwas ändern. Derzeit arbeitet Himmighofen noch im Altenheim, ihr Traumberuf ist aber Polizistin. Und dieser Wunsch könnte in den nächsten Tagen in Erfüllung gehen. Den Aufnahmetest hat sie immerhin bereits bestanden. Fehlt nur noch die Zusage, die könnte schon in der kommenden Woche im Briefkasten liegen. Herausforderungen scheinen Himmighofen zu liegen.