Ein spektakulärer Lauf in der diesjährigen Hallenstadtmeisterschaft in Essen nahm für die DJK Sportfreunde Katernberg das denkbar bitterste Ende. Der Bezirksligist aus dem Essener Norden kämpfte sich bis ins große Finale und scheiterte erst im Neunmeterschießen am Top-Favoriten SpVg Schonnebeck.
Kulttorwart Marcel „Emme“ Ertmer, der bei Katernberg die Posten als Co-Trainer und Torwarttrainer bekleidet, versuchte kurz nach Abpfiff der Last-Minute-Niederlage passende Worte zu finden: „Wenn man in der letzten Sekunde per Kopfballtor gegen einen Oberligisten phänomenal zurückkommt und knapp davor steht, den Titel in den Händen zu halten, dann fühlt sich die Niederlage in diesem Moment schon sehr bitter an. Diese Emotionen muss ich erstmal verarbeiten.“
Als Underdog in die Finalrunde gestartet, avancierte Katernberg zu einer der größten Überraschungen der 27. Auflage der Essener Stadtmeisterschaften in der Halle. Trotz Rückschläge biss der Bezirksligist die Zähne zusammen und marschierte bis ins Endspiel: „In der ersten Runde", so Ertmer, "mussten wir drei schmerzhafte Verletzungen hinnehmen und dann kompensieren. Trotzdem in die Finalrunde einzuziehen, sich dermaßen durchzuschlagen und gegen Schonnebeck im Finale kaum Chancen zuzulassen - den Jungs gebührt mein Respekt. Wir hatten es auf dem Fuß, doch am Ende sollte es nicht sein. Mit diesem zweiten Platz haben wir dennoch niemals gerechnet.“
Das gesamte Trainerteam um Chef Sascha Fischer sei „zunächst noch gebrochen und traurig“, spätestens am Montag würde dann jedoch „der Stolz über ein großartiges Turnier und disziplinierte Auftritte überwiegen“, resümierte Ertmer.
Obwohl sich die Torwart-Ikone inzwischen aus dem aktiven Spielbetrieb der Katernberger weitgehend zurückgezogen hat, konnte er sich bis zuletzt noch vorstellen, beim Hallenturnier nochmal zwischen den Pfosten zu stehen. Warum das jedoch nicht der Fall war, erklärte Ertmer: „Ich bin mittlerweile 40 Jahre alt und werde nicht jünger. Aktuell bin ich als Co-Trainer und Torwarttrainer aktiv, bleibe aber auf Standby. Falls mal Not am Mann ist, dann springe ich ein. Unser Keeper, Jan Unger, hat ein riesiges Turnier gespielt und bewiesen, dass man sich auf ihn verlassen kann. Besser geht es doch nicht.“
Ertmer: "Nach der Winterpause richtig einen abfackeln"
In der Bezirksliga befinden sich die DJK Sportfreunde Katernberg mitten im Aufstiegskampf, belegen aktuell den zweiten Tabellenplatz. In rund einem Monat (24.02.) startet dann die Restrunde mit der Partie gegen den Vogelheimer SV.
Kult-Keeper Ertmer kann es bereits jetzt schon kaum noch erwarten und hofft auf einen zusätzlichen Motivationsschub: „Die Vorbereitung läuft schon, in der kommenden Woche geht es wieder auf den Platz. Durch den geilen zweiten Platz gehen wir jetzt mit breiter Brust und einer Menge Euphorie in die kommenden Aufgaben. Ich hoffe, dass wir im ersten Spiel nach der Winterpause, Freitagabend gegen Vogelheim, richtig einen abfackeln werden.“