Eine Überraschung ist es nicht mehr, dass Leonardo Vonic nach Portugal wechselt. Der Transfer der 21 Jahre alten Stürmers von Rot-Weiss Essen zum FC Porto hatte sich bereits an den vergangenen Tagen abgezeichnet.
Seit diesem Dienstag ist die Tinte trocken: Vonic hat einen Vertrag unterzeichnet, der bis 2028 läuft. Beim portugiesischen Topklub ist der Angreifer zunächst in der zweiten Mannschaft - "Porto B" - eingeplant, die in der zweiten Liga spielt. Am Dienstagmittag bestätigte der Drittligist den Abgang.
"Hier zu sein ist ein tolles Gefühl und bisher war alles großartig. Der FC Porto hat mich im Sommer kontaktiert, mit meinem Berater gesprochen, und mein Wunsch war ganz klar. Das ist ein riesiger und spektakulärer Klub, deshalb wollte ich sofort hierherkommen", sagt Vonic zu seinem Wechsel.
Beim enttäuschenden Jahresauftakt von RWE bei Alemannia Aachen (0:2) am Wochenende gehörte der kroatische U20-Nationalspieler bereits nicht mehr zum Kader. Vonic hatte sich am Freitag von seinen bisherigen Teamkollegen verabschiedet.
"Leonardo Vonic kam als ein sehr junger, talentierter Spieler mit großem Entwicklungspotential aus der Regionalliga zu uns. Unsere gemeinsame Idee mit ihm ist aufgegangen", erklärt RWE-Kaderplaner Marcus Steegmann und führt aus: "Er hat bei uns viel Spielzeit bekommen, 14 Tore in der 3. Liga erzielt und erhält nun die außergewöhnliche Chance, sich bei einem großen europäischen Topklub zu beweisen, der uns ein sehr attraktives Ablöseangebot unterbreitet hat. Wir bedanken uns bei Leo für seinen großen Einsatz und wünschen ihm alles Gute!"
Vonic war im Sommer 2023 aus der zweiten Mannschaft des 1. FC Nürnberg an die Hafenstraße gewechselt. In seinem ersten Drittliga-Jahr war der Youngster mit neun Toren der beste Schütze im RWE-Kader. Auch in diesem Spieljahr führt er das interne Ranking an, war fünfmal in 17 Einsätzen erfolgreich.
Der Wechsel nach Portugal spült wertvolle Einnahmen in die Essener Vereinskasse. Rund 500.000 Euro lässt sich der FC Porto die Dienste des Offensivmanns kosten. Knapp ein Fünftel der Summe geht an Vonics Ex-Klub Nürnberg. Damit gehört Vonic zu den teuersten Abgängen der Vereinsgeschichte. Nur die RWE-Legenden Horst Hrubesch (umgerechnet 600.000 Euro) und Frank Mill (555.000 Euro) erzielten höhere Ablösesummen.
Mit Dominik Martinovic hat RWE in diesem Winter bereits einen neuen Stürmer verpflichtet. Ein zweiter Angreifer soll noch kommen. Wird es nichts mit einem sofortigen Wechsel von Marek Janssen (SV Meppen), müssten sich die Verantwortlichen anderweitig umschauen. Nach RS-Informationen gilt Andre Becker von Arminia Bielefeld als Kandidat.