"Tullberg, Tullberg, Tullberg"-Rufe, schallten nach dem 2:1-Sieg von Borussia Dortmund beim 1. FC Heidenheim aus dem Auswärtsblock. Die BVB-Fans feierten den U19-Trainer, der die Profis interimsweise in drei Spielen betreute und nun an den neuen Chefcoach Niko Kovac übergibt.
"Es geht um den Verein und die Mannschaft. Ich habe den Job getan. Ich freue mich Niko. Der Verein bedeutet mir einiges. Den Ausbruch hat man auch in der U19 gesehen. Das habe nur nicht viele gesehen. Jetzt werde ich als Fan gegen Stuttgart zusehen", sagte der 39-Jährige zu seiner Jubelarie mit den Fans.
Für Sky-Experte Dietmar Hamann waren die Emotionen des Dänen einen Nummer zu dick aufgetragen. Hamann sprach gar von einer "peinlichen" Aktion Tullbergs.
"Übertrieben ist für mich noch untertrieben. Er hat drei Spiele gehabt, hat gegen Bremen nicht gewonnen. Er hat Donezk geschlagen, die abgeschlagen in der Champions League sind, und hat in Heidenheim gewonnen", sagte Hamann. Und weiter: "Ich dachte, als er gejubelt hat, dass er die zwei Tore selbst geschossen hat. Er soll mit seinem Trainerteam jubeln und danach kann er von mir aus mit der Mannschaft in die Kurve gehen."
Es war nicht einstudiert, sondern sehr emotional. Man sieht, wie er den Klub lebt. Es war für ihn eine Herzensangelegenheit." So werden es auch die Fans sehen
Sebastian Kehl
Einmal in Fahrt legte der 51-Jährige richtig los und polterte Richtung des Dänen: "Tullberg hat immer gesagt, dass Kovac kommt und ‚es geht nicht um mich‘. Und alles, was er gesagt hat in den Pressekonferenzen, das hat er heute widerlegt. Weil als ich die Bilder gesehen habe, habe ich mir gedacht: Es geht um dich. Es geht aber nicht um ihn. Wenn ich so was sehe: Die Antwort, dass die Dortmunder die richtige Entscheidung getroffen haben, dass er nicht weiter macht, die hat er heute nach dem Spiel gegeben!"
BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl wollte die Worte des ehemaligen Bayern- und Liverpool-Profi Hamann nicht stehen lassen und stellte sich vor den erfolgreichen BVB-Trainer, der seit 2019 für die Schwarz-Gelben arbeitet. Kehl: "Es war nicht einstudiert, sondern sehr emotional. Man sieht, wie er den Klub lebt. Es war für ihn eine Herzensangelegenheit." So werden es auch die Fans sehen.