Ein paar kleine Fragezeichen hatte es schon gegeben, wie der Empfang der Mitglieder von Rot-Weiß Oberhausen für den designierten neuen Klubboss Marcus Uhlig ablaufen würde. Könnte es Gegenwind für den langjährigen Vorstandsvorsitzenden vom Erzrivalen Rot-Weiss Essen geben?
Das hatte sich jedoch schnell geklärt, als Aufsichtsratsvorsitzender Damian Schröder die Pläne mit Uhlig vorgestellt und diesen ans Mikrofon gebeten hatte. Pfiffe oder andere Unmutsbekundungen blieben am Montagabend (20. Januar) aus, freundlicher Applaus begrüßte Uhlig, der nur wenig später offiziell als neuer Vorsitzender des Aufsichtsrats vorgestellt wurde.
Dass es da Fragezeichen gab, wusste auch der angehende RWO-Boss auch. "Wenn ich etwas mache, dann richtig, ganz oder gar nicht, und verschreibe mich mit Haut und Haaren. Ich habe richtig Lust auf RWO und etwas zu bewegen", erklärte Uhlig vor der Mitgliederversammlung. (Der Liveticker zum Nachlesen)
Auch die Fragen um die Finanzierung seines Engagements hatte er vernommen, hier hatte er ein Konzept parat: "Bis zum Saisonende werde ich nur Reise- und Fahrtkosten in Rechnung stellen, ab neuer Saison dann ein Gehalt beziehen." Einige Maßnahmen seien bereits angeschoben. "Die Kosten, die ich verursache, sollten abgesichert sein. Mein Anspruch ist es, nicht mehr Kosten zu verursachen, sondern mehr Einnahmen zu erzielen."
Das Ziel ist es, zum Ende der kommenden Saison 150 Sponsoren und Förderer von RWO zu haben.
Marcus Uhlig
Damit beginnt also das Kapitel Marcus Uhlig bei RWO. Datiert ist der Vertrag von Uhlig bis zum 31. Januar 2028. Und der 53-Jährige hat ein klares Vorhaben. "Der Aufstieg in die 3. Liga ist das Ziel von RWO, mein Ziel, unser Ziel", erklärte Uhlig vor der Mitgliederversammlung. Einen bestimmten Zeitplan gebe es nicht, "aber da gehört RWO mindestens wieder rein. In die Top 50 im deutschen Profifußball."
Und nicht nur sportlich soll es nach oben gehen. RWO habe "kein Kosten-, sondern ein Einnahmeproblem", analysierte Uhlig in seiner Rede. Daher soll es auf dieser Seite in den nächsten Monaten viel Bewegung geben. Er führte aus: "Es laufen bereits aussichtsreiche Gespräche mit einer Agentur zur Akquise von Sponsoren. Derzeit sind das 86 Sponsoren und Förderer, und wir sind sicher, noch im Laufe der Rückrunde auf über 100 zu springen. Das Ziel ist es, zum Ende der kommenden Saison 150 Sponsoren und Förderer von RWO zu haben."
Eine Verdopplung der Sponsoren innerhalb von 18 Monaten scheint durchaus ambitioniert. Zur neuen Saison soll dann auch der Etat der Profimannschaft erhöht werden, um die Wahrscheinlichkeit eines Aufstiegs zu erhöhen.