Ahmet Oezcan war vollkommen euphorisiert. Während sein Trainer Thomas Joachim der Presse sein Siegerinterview gab, stürmte er zum Coach, umarmte ihn und rief: „Schreiben Sie: Das ist der geilste Trainer, den es gibt!“ Derzeit ist aber mehr als fraglich, ob er nach dem Aufstieg mit Vestia Disteln den Verein auch in der Landesliga betreuen wird.
Es sah früh danach aus, als sollte Disteln an diesem Tag die Nase vorn haben. Schon in der 2. Minute brachte Daniel Wanderer seine Mannschaft in Führung. Deuten gestaltete die Partie aber offen und hatte Pech, dass Wanderer mit einem abgefälschten Freistoß noch vor der Pause das zweite Tor nachlegte. Deuten kam durch Lukas Nolte aber noch einmal heran und hatte vor allem durch starke Standardsituationen immer wieder die Gelegenheit, noch auszugleichen, scheiterte aber am starken Keeper Patrick Maßmann. Deuten schied deshalb im Relegations-Marathon erst auf den letzten Metern aus, während Disteln in der kommenden Saison Landesliga spielt.
Einige Verträge sind "eher für die Regionalliga passend"
Doch schon während des Spiels ging das Gerücht um, es würde die letzte Partie von Trainer Thomas Joachim sein. Der wollte nichts zu diesem Thema sagen. Der 1. Vorsitzende Wolfgang Kumpf erklärte hingegen vielsagend gegenüber RevierSport: „Noch ist nichts entschieden. Wir müssen noch mit ihm sprechen. Es kann aber sein, dass wir uns trennen.“
Das Problem: Disteln fehlt Geld. „Der alte Vorstand hat Verträge gemacht, die eher für die Regionalliga passend sind“, erklärt Kumpf. Einige Spieler werden den Verein nun im Sommer verlassen. In der Landesliga wird Disteln auch auf die eigene Jugend bauen müssen. „Ob Thomas Joachim bereit ist, diesen Weg mitzugehen, müssen wir abwarten. Ich glaube, er hätte lieber eine fertige Mannschaft“, sagt der 1. Vorsitzende. Am Sonntagabend durfte ganz Disteln den Aufstieg bejubeln. Doch schon ab Montag stellt sich die Frage, wie es in Zukunft weiter geht beim künftigen Landesligisten.
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