Der FC Gütersloh entschied das Nachbarschaftsduell mit dem SC Wiedenbrück am 27. Spieltag der Regionalliga West für sich und gewann mit 3:0 (2:0). Dimitrios Touratzidis (6.), Erik Lanfer (45.) und Luis Frieling (51.) sorgten für die Tore.
Der SCW kassierte gleich zwei Rote Karten in der ersten Halbzeit, damit war die Begegnung eigentlich bereits entschieden. Die beiden Platzverweise wurden auf der anschließenden Pressekonferenz natürlich thematisiert.
Die erste Rote Karte wurde gezückt, nachdem Phil Beckhoff freie Bahn hatte und von Joel Udelhoven gelegt wurde (11.). Notbremse, entschied Schiedsrichter Cedric Gottschalk. Für Julian Hesse, Trainer der Gütersloher, eine "diskutable" Entscheidung: "Ich finde trotzdem, man muss die Dynamik des Spiels auch sehen und ich weiß nicht, ob Phil noch hätte gepackt werden können."
Sein Gegenüber, Wiedenbrück-Coach Sascha Mölders, konnte den Platzverweis nicht nachvollziehen: "Ich bin überhaupt keiner, der gerne über den Schiedsrichter reden will. Luca Kerkemeyer steht einen Meter neben Beckhoff, das ist eine klare Gelbe Karte. Dann gibt er Rot. Das Verrückte an der Sache ist, dass der Linienrichter direkt zu mir gesagt hat, dass es Gelb ist. Ich war natürlich sauer."
Gütersloh: Peters - Schauerte, Winke (70. Beuckmann), Borgmann, Bollmann (58. Freiberger) - Rother, Lanfer - Beckhoff (82. Degtjarevs), Kandic (46. Illig), Frieling (70. Tübing) - Touratzidis
Schiedsrichter: Cedric Gottschalk
Tore: 0:1 Touratzidis (6.), 0:2 Lanfer (45.), 0:3 Frieling (51.)
Rote Karten: Udelhoven (11., Notbremse), Spennesberger (45., Notbremse)
Zuschauer: 1492
Bei der Bewertung der zweiten Roten Karte waren sich beide Trainer dann einig. Timo Spennesberger foulte als letzter Mann (45.) und musste ebenfalls vorzeitig duschen. "Die zweite rote Karte war dann unstrittig.", sagte Hesse.
Den Deckel drauf machte der FCG kurz nach der Pause, Luis Frieling erhöhte auf 3:0 (51.). Aus Sicht von Mölders hätte dieser Treffer nicht zählen dürfen. "Das war ein halber Meter Abseits. Für mich ist das unerklärlich. Die Abseitsregel ist schwierig, aber ich kann doch wenigstens vom Linienrichter erwarten, dass er auf Ballhöhe ist", schimpfte der Ex-Profi.
Dennoch räumte er ein: "Keine Frage, natürlich hat Gütersloh das Spiel dann verdient gewonnen mit zwei Mann mehr. Ich muss meiner Mannschaft dennoch ein Lob aussprechen, denn mit zwei Mann weniger wird es sehr schwer. Wir müssen positiv bleiben, denn es war nicht alles schlecht. Die Jungs sind marschiert, haben die Räume eng gehalten. Es gibt Mannschaften, die brechen dann ein."
Der FCG, der zum zehnten Mal in Folge ungeschlagen blieb, empfängt am nächsten Spieltag mit Schalkes Zweitvertretung den nächsten Abstiegskandidaten (5. April, 13 Uhr). Wiedenbrück hat aufgrund des Rückzugs von Türkspor Dortmund spielfrei am kommenden Wochenende.