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Feierbiest oder Ligaprimus? Beides geht nicht!

Niederrhein: Bezirksliga kompakt
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Auch in der Bezirksliga ist eine professionelle Vorbereitung vonnöten. Vor allem, wenn man ein Spitzenteam ist oder sein will. Ansonsten gibt es ein böses Erwachen...

Bezirksliga Niederrhein 3

Allmählich scheint es in der Staffel drei in Sachen Meisterschaftskampf langweilig zu werden. Der Mülheimer SV 07 liegt nach dem 4:1-Erfolg über die Reserve des Landesligisten Sportfreunde Niederwenigern bereits mit fünf Zählern vor der Konkurrenz. Nimmt man das imposante Torverhältnis von 32:7 hinzu, dann ist das sogar noch ein zusätzlicher Bonuszähler. „Das Spiel hat mir eigentlich weniger gefallen. Doch ich gebe immer die Parole aus, drei Punkte zu holen. Vielleicht ist es auch besser, wenn wir 4:1, statt 8:0 gewinnen. Sonst würden die Jungs wahrscheinlich denken, dass sie schon in der Landesliga sind. Wir haben aber noch 21 Spiele, erst danach wollen wir den Aufstieg feiern“, unterstreicht Mülheims Coach Ralf Zils die Zielsetzung. 07-Verfolger Union Velbert hatte beim 3:1-Sieg über Kellerkind SV Kray 04 keine Probleme und bleibt dem Ligapirmus auf den Fersen. „Wir liegen immer noch fünf Punkte vor der Union. Wir müssen erst Punkte liegen lassen, damit Velbert herankommt“, nimmt Zils die Ergebnisse der Kontrahenten gelassen zur Kenntnis.

„Alter Hase“ als neuer Coach und Ärger um Spielberechtigung

Entspannter wird in Zukunft auch Krays bisheriger Coach Ralf Agolli sein dürfen. „Ich werde jetzt nur noch im Hintergrund agieren. Harald Kaminski wird die Mannschaft ab sofort übernehmen“, erklärt Agolli. Mit dem neuen Mann an der Seitenlinie erhofft sich Agolli, der nicht als „Sportlicher Leiter“ bezeichnet werden will – O-Ton Agolli: „Wir sind hier in der Bezirksklasse und nicht in der Bundesliga, da brauche ich solche schwachsinnigen Titel nicht“ - neuen Schwung in der Mannschaft. „Harald ist ein alter Hase im Trainergeschäft. Er kennt diese Liga, ich kannte diese Spielklasse dagegen überhaupt nicht. Wir versuchen noch ein paar Punkte zu holen und dann in der Rückrunde mit einigen Verstärkungen anzugreifen.“ Dann werden dem 63-jährigen Kaminski unter anderem auch Yannick Agolli (Knie-Operation) und Markus Riedel (keine Spielberechtigung) zur Verfügung stehen. Allen voran die Personalie Riedel bringt Agolli auf die Palme. „Der Junge kommt aus dem Bremer Raum, um in Essen zu studieren. Er hat uns die Freigabe aus Bremen mitgebracht. Leider stellt sich der Fußballverband Niederrhein quer und lässt ihn erst ab der Winterpause ran. Für mich ist das völlig lächerlich und unverständlich, was die Herren in Duisburg-Wedau entschieden haben.“

Velbert will gegen "Underdogs" Serie starten

Überraschend ist auch die Nullnummer des SC Werden-Heidhausen beim ETB SW Essen II. Die Mannschaft vom Volkswald verpasste es mit einem Dreier bis auf vier Zähler an Spitzenreiter Mülheim heranzurücken. Dagegen konnte sich die ESG 99/06 mit einem 3:1-Erfolg über Schlusslicht Trabzon SKV weiter aus dem Tabellenkeller befreien. Derweil muss sich der SC Steele 03/20, der sich vor der Saison hohe Ziele steckte, weiter nach unten orientieren. Nach dem torlosen Remis gegen Rot-Weiß Mülheim liegen die Steelenser mit zehn Punkten aus neun Spielen nur auf Rang zwölf des Klassements.


Zudem besiegte der SV Kupferdreh den Heisinger SV (3:1), die TVD Velbert TuS Holsterhausen (1:0) und die SSVg. Velbert II entschied das Derby gegen den SC Velbert II mit 2:1 zu ihren Gunsten. „Aufgrund der beiden unterschiedlichen Halbzeiten hätten wir uns auch nicht beschweren dürfen, wenn wir noch den Ausgleich kassiert hätten. Aber zum Glück ist das noch einmal gut gegangen. Jetzt haben wir bis auf Werden-Heidhausen bis zur Winterpause nur Gegner von unten. Ich hoffe, dass wir endlich eine Serie hinlegen“, schielt SSVg.-II-Spielertrainer Michael Bestler, der schon fünf Saisontore beisteuerte, auf die oberen Tabellenränge.

Bezirksliga Niederrhein 6

Im Gegensatz zur Staffel drei geht es in der Gruppe 6 im Titelkampf sehr eng zu. Den Spitzenreiter trennen gerade einmal vier Zähler vom Tabellensechsten. An der Spitze festgesetzt hat sich die Spielvereinigung Sterkrade-Nord. An der heimischen Lütterichstraße schickte die Mühlbauer-Elf die SG Altenessen mit 0:3 zurück zur Kuhlhoffstraße. „Das war schon sehr dominant von meinen Jungs. Die Tabellenführung ist eine schöne Momentaufnahme. Wir können das alles sehr gut einordnen. Bei uns wird keiner abheben. Wir werden nach den nächsten Spielen, in denen wir gegen einige Spitzenteams antreten müssen, sehen wohin unser Weg hinführen wird“, sagt Sterkrade-Nord-Trainer Lars Mühlbauer, der von der Qualität seines Teams vollends überzeugt ist. „Mich würde es aber nicht wundern, wenn die Mannschaft lange oben mitspielt. Wir haben eine sehr gute Truppe beisammen.“

Feiern oder Tabellenführung? Beides geht nicht!

Eine gute Mannschaft besitzt auch der Sportclub 1920 Oberhausen. Jedoch musste die Elf von Thorsten Möllmann gegen Sterkrade 06/07 (1:2) die erste Saison-Niederlage einstecken. Auf Seiten des Landesliga-Absteigers war Andreas Noll mit seinem Doppelpack (52., 76.) der viel umjubelte Mann. Dabei hatte der Sportclub zur Pause durch Mirko Brands (35.) noch mit 1:0 vorne gelegen. „In der ersten Halbzeit war das noch ordentlich, da hätten wir auch mit 3:0, oder 4:0 in die Kabine gegen können“, bemängelt Sportclub-Coach Thorsten Möllmann die Chancenverwertung. Die zweiten 45 Minuten sorgten bei Möllmann für einen noch größeren Ärger. „Das waren die schlechtesten 45 Minuten seit ich hier Trainer bin und das bin ich schon drei Jahre lang“, wetterte Möllmann, der die Einstellung der Spieler kritisierte. „Ich habe erfahren, dass fünf meiner Jungs Samstagabend sehr lange auf der Piste waren. Das geht natürlich überhaupt nicht. Entweder gehst du Feiern oder die spielst in der Bezirksliga oben mit. Beides ist nicht zu realisieren. Wir werden darüber sprechen müssen. Die Spieler können sich auf Konsequenzen gefasst machen.“

Mit Hülsmann zurück in die Erfolgsspur

Konsequent vor des Gegners Tor ging es allen voran in den Begegnungen zwischen Union Frintrop und SC Frintrop (4:4), sowie Arminia Klosterhardt II und SuS Haarzopf (3:3) zu.


Zudem nutzen auch die Spieler des VfR 08 Oberhausen (3:1 bei Phönix Essen) eiskalt ihre Möglichkeiten, sowie die Elf vom neuen und alten Lirich-Coach Matthias Hülsmann (seit vier Spielen wieder im Amt, Anm. d. Red.), die an der Schönebecker Ardelhütte mit 4:1 gewann.


„Es macht richtig Freude zurück bei Blau-Weiß zu sein. Das ist ein hervorragender Klub mit einer guten Mannschaft. Wir haben unter meiner Regie schon gegen Sterkrade-Nord (0:1) und Union Frintrop (2:2) sehr gut gespielt. Gegen Klosterhardt waren es leider nur 30 gute Minuten. In Schönebeck haben wir über 90 Minuten Leistung gebracht und gezeigt, was im Team steckt. Ich hoffe, dass wir uns in den nächsten Wochen da unten herausspielen“, sagt Hülsmann, der zuletzt den Essener A-Ligisten Blau Gelb Überruhr vor dem Abstieg rettete.


TuS Helene: Die Mannschaft lebt!

Mit dem Abstiegskampf wird sich auch TuS Helene beschäftigen müssen. Immerhin gelang den krisengebeutelten Altenessenern am Sonntag der erste Saisonpunkt. Helene holte mit Interimscoach Hüseyin Tok gegen TuS Essen-West 1881 (2:2) nach acht Niederlagen hintereinander das ersehnte kleine Erfolgserlebnis. „Die Jungs haben die richtige Reaktion auf das Debakel in Sterkrade gezeigt. So wie das Team gefightet hat, wäre auch ein Dreier verdient gewesen. Einen Dank möchte ich auch im Namen der Mannschaft an unser Publikum weitergeben. Die Zuschauer waren unser zwölfter Mann“, freut sich Michael Schaub, Sportlicher Leiter an der Bäuminghausstraße. Schaub verriet, dass die Schwarz-Weißen demnächst einen neuen Trainer präsentieren werden. „Wir wollen keinen Schnellschuss. Über kurz oder lang kommt aber ein neuer Mann. Er sollte den Verein sehr gut kennen und Trainererfahrung mitbringen. Der neue Coach wird wohl mehr als Psychologe, denn als Übungsleiter gefragt sein“, beschreibt Schaub das Anforderungsprofil.

Auf Seite 2: Das Wochenende in der Staffel 8

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