Bezirksliga Niederrhein 3
Der SC Steele 03/20 hat sich für die 1:3-Heimniederlage in der Vorwoche gegen den Heisinger SV rehabilitiert. Beim TuS Holsterhausen siegten die Steelenser mit 3:1 und tüteten ihre Saisonpunkte sieben bis neun ein. Ulrich Stork, Vigan Gashi und Jens Wietheger erzielten die Tore für die 03/20er. Auf Seiten der Gastgeber, denen etliche Spieler verletzt fehlten, konnte lediglich Kolja Grant auf 1:3 verkürzen. „Wir sind hochzufrieden. Die Mannschaft hat die taktischen Anweisungen hervorragend umgesetzt“, freut sich Steeles Trainer Frank Burchhardt. Auf der anderen Seite weiß Burchhardt nur zu genau, dass der Sieg einiges gekostet hat. „Simon Üffing prallte unglücklich mit seinem Gegenspieler zusammen und musste mit 15 Stichen genäht werden. Zudem zog sich Tobias Wolff einen Nasenbeinbruch zu. Das trübt natürlich den Erfolg“, erklärt Burchhardt. Ersatzkeeper holt den linken Hammer raus
Wiedergutmachung für das vergangene Wochenende betrieb auch Rot-Weiß Mülheim. Die Truppe von Coach Hatem Guerbouj unterlag noch vor acht Tagen mit 1:4 bei Union Velbert. Diesmal machten es die Mülheimer gegen die SSVg. Velbert II besser und verließen den Platz als 3:2-Sieger. „Mir standen an diesem Tag nur elf gesunde Spieler zur Verfügung. Auf der Bank saß mit Tobias Winterpacht ein Akteur, der gerade erst einen Muskelfaserriss auskuriert hat und unser Ersatztorwart Resul Kalayci. Die Startelf musste ich auf fünf Positionen verändern“, erklärt Velbert-II-Spielertrainer Michael Belstler die Niederlage in Mülheim. Dabei musste Belstler, der ein Tor (73.) selbst beisteuerte, schon nach 14 Minuten seinen Ersatzkeeper auf das Spielfeld schicken. „Hüseyin Kalayci hat sich verletzt, da musste Resul ran“, sagt Belstler. Der Schnapper machte eine gute Partie und erzielte mit seiner linken Klebe gar das erste Velberter Tor (69.). „Wir wären mit einem Punkt zufrieden gewesen. Leider hatte unser Torwart einen rabenschwarzen Tag erwischt und sah bei allen drei Gegentoren unglücklich aus“, gab Belstler seinem Schlussmann Sead Hecimovic eine Teilschuld an der dritten Saisonniederlage der Sport- und Spielvereinigung. Die Pleite der Bergischen besiegelten Marcel-Marvin Spitzer (42.), Dennis Paede (73.) und Brian Bartholomäus (81.), die den vierten Saisonsieg für RW Mülheim sicherten. „Wir sind aktuell eine echte Wundertüte. An diesem Tag war ich mir jedoch sicher, dass wir das Ding zu unseren Gunsten entscheiden. Die Mannschaft hatte genug Zug zum Tor und viele Möglichkeiten. Sieben Spiele, zwölf Punkte, das ist für uns eine sehr gute Bilanz“, freute sich Duerbouj.
Liga-Primus dreht 0:1-Halbzeit-Rückstand in Kantersieg
Bereits den sechsten Erfolg im siebten Saisonspiel verbuchte Tabellenführer Mülheimer SV. Dabei legten die 07er eine famose zweite Halbzeit hin. Beim SV Kupferdreh lagen die Gäste nach den ersten 45 Minuten durch einen Treffer von 09/19-Angreifer Thomas Verdagner (36.) mit 0:1 zurück. „Ich bin das erste Mal in meiner Amtszeit hier lautstark geworden. Mein Co-Trainer und ich haben die Jungs in der Halbzeit an der Ehre gepackt. Die ersten 45 Minuten waren einfach schlecht. Keine Zweikampfverhalten, keine Körperspannung, einfach nichts. Ganz anders dann Durchgang zwei“, erklärt Mülheims Coach Ralf Zils. Ab der 46. Minute legte der Spitzenreiter vor den 250 Zuschauern am Kupferdreher Hinsbecker Berg los wie die die Feuerwehr. Goalgetter Andy Lausberg mit seinen Saisontoren acht und neun, Marcel Taczkowski mit einem Doppelpack und Rafael Sikora schossen fünf Tore für die Zils-Elf in einem grandiosen zweiten Abschnitt. „Wir haben zwei Schippen nachgelassen und bei den Mülheimern hat alles gepasst. Wenn du dann bei gefühlten 35 Grad innerhalb weniger Minuten drei Tore gegen den Spitzenreiter kassierst, ist das natürlich sauschwer. Wir müssen aus solchen Spielen lernen“, resümiert SVK-Trainer Michael Wüsten. Die Bilanz seines Trainerkollegen fiel natürlich anders aus. „Die zweite Halbzeit war sehr stark. Wir haben frühzeitig gepresst und nichts zugelassen. Der starke Gegner aus Abschnitt eins war plötzlich überfordert. Meine Jungs haben nun gesehen, dass es nur mit vollem Einsatz geht, Larifari wird sofort bestraft.“
In den verbliebenen Begegnungen siegte der TVD Velbert mit 4:1 beim Heisinger SV, Niederwenigern II beim Schlusslicht SKV Trabzon (5:2) und SC Werden-Heidhausen, der nun auf Rang zwei rangiert, gegen die ESG 99/06 (4:0). Das Kellerduell zwischen dem SV Kray 04 und der Reserve des ETB SW Essen endete torlos.
Bezirksliga Niederrhein 6
Bereits am Donnerstag musste der in der sportlichen Krise steckende Sportclub Frintrop ran. Am heimischen Schemmannsfeld langte es für das Blumentrath-Team erneut nicht zu einem Dreier. Mit vier Punkten aus sieben Spielen bleibt der einstige Mitfavorit auf die Meisterschaft weiter im Tabellenkeller stecken. Der SCF trennte sich 1:1 von RuWa Dellwig.
Neuer Helene-Trainer: „Bezirksliga-untauglich“
Am Sonntag machte die Partie SC Phönix gegen TuS Helene um 11 Uhr den Anfang des siebten Spieltags. Trotz einer 1:0-Führung durch Rene Schönewald sollte es für die Altenessener, die das erste Mal von Neu-Trainer Wolfgang Gräfen betreut wurden, nicht zum ersten Saisonsieg oder mindestens Saisonzähler reichen. Bastian Thielert (2), Patrick Höftmann und Erol Serin machten den Erfolg für Phönix perfekt. Der neue Helene-Coach war nach der siebten Niederlage im siebten Spiel bedient. „Wir sind schon sehr glücklich in Führung gegangen. Die Niederlage ist verdient, das muss man ehrlicherweise zugeben. An diesem Tag waren wir Bezirksliga-untauglich“, stellte Gräfen fest, der in den nächsten Tagen viel Arbeit vor sich hat. „Ich bin seit letzter Woche Mittwoch hier und habe etliche Einzelgespräche geführt. Ich musste klar feststellen, dass die Mannschaft ein Kopfproblem hat. Wir müssen diese Blockade lösen und alle zusammen die Karre aus dem Dreck ziehen. Ein Abstieg in die Kreisliga A wäre für diesen Essener Traditionsklub fatal.“
Sechs Spiele, sechs Auswärtssiege
In den verbleibenden sechs Begegnungen, die um 15 Uhr angepfiffen wurden, regierte die Parole "Auswärtssieg". Gleich sechs Mannschaften durften sich über einen Dreier in der Fremde freuen. Eine kleine Überraschung gab es im Spitzenspiel. Der SC 1920 Oberhausen fügte beim 3:1-Erfolg in Frintrop Spitzenreiter Adler die zweite Saisonniederlage bei. Adlers Lokalrivale Union siegte bei der SG Altenessen mit 3:2 und bleibt weiterhin in der Spitzengruppe. „Wir haben das erste Mal in der Saison als kompaktes, defensives Team, das immer wieder gefährlich nach vorne gespielt hat, vollends überzeugt. Auch wenn wir das Spiel erst in der 90. Minute entschieden haben, hatte ich immer das Gefühl, dass da noch ein Treffer zu unseren Gunsten fällt“, war Union-Coach Michael Wollert mit seiner Mannschaft hochzufrieden. Ein Sonderlob gebührt hierbei definitiv Mahmoud Ibrahim, der alle drei Treffer für das Team vom Wasserturm erzielte. Zum Mann des Tages im Spiel SuS Haarzopf gegen TuS Essen-West 1881 avancierte der „Westler“ Björn Matzel. Der Routinier entschied die Partie am Föhrenweg für den Aufsteiger mit 1:0. „Die Mannschaft spielt aktuell besseren Fußball. Das liegt auch daran, dass das nötige Selbstvertrauen zurück ist. Wir hatten die starken Haarzopfer Spitzen im Griff und haben nichts zugelassen. Björn Matzel hat mal wieder in gewohnter Manier eiskalt vollstreckt“, freute sich Essen-West-Trainer Oliver Vössing über den zweiten Saisonsieg des Liga-Neulings.
Mühlbauer hat Bock auf mehr, Szopinski ist enttäuscht
Bereits über den fünften Saisondreier durfte sich Mit-Aufsteiger Sterkrade Nord freuen. Der Geheimfavorit siegte in Oberhausen-Lirich mit 1:0. Kapitän Markus Boldt erzielte zehn Minuten vor Schluss den Treffer für das Team von Coach Lars Mühlbauer. Der bilanzierte: „Das war eigentlich ein Unentschieden-Spiel. Doch wir sind natürlich glücklich, dass es mit dem vierten Sieg in Folge geklappt hat. Jetzt erwarten wir uns zwei Heimspiele. Wir sind in der Liga richtig gut angekommen und wollen weiter für Furore sorgen.“ Den zweiten Saisonerfolg konnte endlich auch Landesliga-Absteiger SG Schönebeck einfahren. Kapitän Tim Ganser per Strafstoß und Julian Briks sorgten für einen 2:0-Auswärtserfolg beim bis dato daheim unbesiegten VfR 08 Oberhausen und heimsten die Saisonpunkte fünf bis sieben ein. Im Oberhausener Duell zwischen Sterkrade 06/07 und Arminia Klosterhardt II behielt die Arminia mit 2:0 die Oberhand. „Wir haben zwei Komponenten, die man für ein erfolgreiches Fußballspiel benötigt, gänzlich vermissen lassen. Ohne Kampf- und Laufbereitschaft verlierst du solche Spiele. Es ist sehr schmerzlich, dass diese Voraussetzungen im Fußball ausgerechnet in diesem brisanten Derby fehlten“, war 06/07-Coach Jens Szopinski von der Leistung seiner Elf enttäuscht.
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