Der KFC Uerdingen steht vor einer ungewissen Zukunft. Klar ist: In den kommenden Wochen wird entschieden, ob die Insolvenz eröffnet wird oder ob sie noch abgewendet werden kann.
Klar ist auch: Im Winter wurde gesagt, dass der Kader zu groß ist, dass bis zu zehn Akteure gehen können oder sollen. Mit Alexander Lipinski (FC Büderich), Max Klump (Lokomotive Leipzig), Hussein Mahamud Hasan (Hanauer FC), David Lionel Akrobor-Boateng (Ziel unbekannt), Tim Brdaric (Studium in den USA), Mehmet Yildiz (Rot-Weiß Hadamar) und Pepijn Schlösser (VfL Vichttal) wurden die Verträge von sieben Kickern aufgelöst.
Ein gutes Signal, dem ein verheerendes folgte. Denn mit Ilhan Altuntas (Zonguldak Spor / Türkei), Seung Heon Baek (Südkorea), Keeper Kerim Kilic (SV Sodingen) und Dalil Bafdili (Union Saint-Gilloise II) wurden vier Spieler geholt, die helfen sollen, den Klassenerhalt in der Regionalliga West sportlich zu halten.
Das mag aus sportlicher Sicht in Ordnung sein, doch was ist das für ein Zeichen an all die Gläubiger, die seit teils gefühlten Ewigkeiten auf ihr Geld warten? Auch die Spieler des KFC Uerdingen wurden in den letzten Monaten teils gar nicht bezahlt, teils übernahm Berater Mehmet Eser mit seiner Agentur die Gehälter.
Der Verein weiß vorne und hinten nicht, wie er all seine Schulden begleichen soll, vermutlich weiß man nicht mal, wem mal alles Geld schuldet. Trotzdem werden Spieler verpflichtet. Und auch die Akteure müssen sich die Frage stellen lassen, wieso sie sich das antun.
Welcher Akteur, der sich fünf Minuten informiert, wechselt in dieser Lage zum KFC Uerdingen? Er muss doch wissen, oder zumindest erahnen, dass er hier in ein aktuelles Tollhaus wechselt, wo das Chaos Programm ist.
Jederzeit kann der Daumen runtergehen, auch vom vorläufigen Insolvenzverwalter, sollte er zu dem Schluss kommen, dass gar nicht genug Masse vorhanden ist, um ein Insolvenzverfahren erfolgreich durchlaufen zu können.
Trotzdem wurde nun ein neues Quartett vorgestellt. Verstehen muss man es nicht.