Lino Tempelmann tut sich seit neustem als Torjäger hervor. Beim 2:0-Sieg von Eintracht Braunschweig gegen den Karlsruher SC hat der von Schalke 04 ausgeliehene Mittelfeldspieler bereits sein zweites Saisontor erzielt.
Dabei stehen die kriselnden Braunschweiger selbst mit dem Rücken zur Wand, können Hilfe wie die von Tempelmann gut gebrauchen. Durch den Sieg springen die Löwen auf Rang 16.
Tempelmann selbst hatte bereits beim 1:1 in Magdeburg per Elfmeter getroffen. Nun gleich das zweite Tor des 26-Jährigen, der seit seiner Winter-Ankunft in Braunschweig sofort gesetzt ist.
Am kommenden Samstag, 15. Februar, 13 Uhr empfängt Braunschweig dann Darmstadt 98. Aller Voraussicht nach wieder mit dem aufstrebenden Tempelmann in der Startelf.
Im Sommer 2023 hatten die Schalker den Mittelfeldspieler für rund 400.000 Euro vom SC Freiburg verpflichtet, auf Leihbasis hatte er zuvor für den 1. FC Nürnberg gespielt und das nicht schlecht. Zwischenzeitlich trug er die Kapitänsbinde.
Auf Schalke, seinem Herzensklub seit Kindheitstagen, erhielt er die Nummer 10, obwohl er nicht als Spielmacher, sondern als Achter eingeplant war. Er sollte eine zentrale Rolle beim Projekt Wiederaufstieg spielen, eine Geschichte, die sich als Märchen hätte verkaufen lassen. Tempelmann, in München als S04-Fan groß geworden, als Aufstiegsheld?
Doch so kam es nicht. Er schleppte sich mit Knieproblemen durch die Hinrunde, Schalke geriet in Abstiegsgefahr. Mit Trainer Karel Geraerts, der im Oktober von Thomas Reis übernommen hatte, lag er nicht auf einer Wellenlänge, verlor den Stamm-, später sogar den Kaderplatz. Nur 23 Pflichtspiele bestritt er, steuerte lediglich ein Tor bei. Ein Unterschiedsspieler war er nie.
Nach Saisonende teilten ihm die Schalker mit, dass er nicht länger eingeplant sei. Kein Märchen. Tempelmann, ausgestattet mit einem gut dotierten Vertrag, ließ sich operieren, arbeitete in seiner Heimat im Sommer 2024 am Comeback und meldete sich nach Geraerts' Rauswurf fit zurück.
Trotzdem fand er auf Schalke keinen Anschluss mehr und will sich nun in Braunschweig präsentieren. Mit Erfolg.