Türkspor Dortmund hat sich aus der Regionalliga West zurückgezogen. Das hat auch Auswirkungen auf den Abstiegskampf.
Am Mittwochnachmittag (12. März) platzte die Bombe: Türkspor Dortmund zieht sich aus der Regionalliga West zurück. Dies hat gerade auf den Abstiegskampf enorme Auswirkungen. RevierSport sprach mit Vertretern der anderen Abstiegskandidaten.
In Klammern hinter den Vereinen stehen die bisherigen Ergebnisse, ein „Abs.“ steht für die Absetzung des eigentlich noch zu spielenden Spiels.
Jens Langeneke, Trainer Fortuna Düsseldorf U23 (7:0, Abs.):
„Wir hätten am Samstag dort gespielt, das ist natürlich ärgerlich. Ansonsten gibt es bei uns weder eine positive noch eine negative Reaktion. Unser 7:0 ist weg, so sind die Regularien. Ich denke, der Verband sollte sich wirklich Gedanken machen, welche Vereine für die Regionalliga eine Zulassung bekommen. Aktuell scheint es nur wichtig zu sein, dass Gästefans ein Dach über dem Kopf haben, das Finanzielle spielt gar keine Rolle. Es ist ja nicht nur Türkspor, auch Uerdingen ist da Thema, es gibt noch einen Verein, um den es gerade Gerüchte gibt. Es ist komisch, wenn drei oder vier Vereine nicht wissen, ob sie die Saison zu Ende spielen.“
Jakob Fimpel, Trainer FC Schalke 04 U23 (3:0, Abs.):
„Es ist grundsätzlich für alle Vereine ärgerlich, wenn sich eine Mannschaft aus dem laufenden Spielbetrieb zurückzieht. Das hat einen großen Einfluss auf den Wettbewerb. Wenn der Rückzug spät in der Saison passiert, ist es aus meiner Sicht umso schlimmer. Gleichzeitig denke ich an meinen Trainerkollegen Max Borchmann und an die Spieler. Das ist sicherlich für alle Beteiligten keine einfache Situation. Für uns stellt der Rückzug keine Verbesserung im Kampf um den Klassenerhalt dar. In den vergangenen Wochen haben wir uns eine gute Ausgangslage erarbeitet und verlieren nun wichtige Punkte gegenüber zwei direkten Konkurrenten. Gleichwohl müssen wir die Situation so annehmen und alles daransetzen, am Ende aus eigener Kraft über dem Strich zu stehen.“
Kevin Theisen, Sportdirektor Eintracht Hohkeppel (1:2, 2:1):
„Das berührt uns gar nicht so sehr. Türkspor stand eigentlich ohnehin als erster Absteiger fest. Die aktuelle Tabelle wurde mir jetzt mehrfach zugeschickt, aber das hat uns nicht sehr interessiert, auch wenn die Ausgangslage jetzt besser ist. Wir haben am Wochenende ein Spiel gegen den KFC Uerdingen, also einen direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt. Das mussten wir vorher gewinnen, und das müssen wir auch immer noch gewinnen.“
Gaetano Manno, sportlicher Leiter Wuppertaler SV (1:1, 2:0):
„Das war schon unerwartet, ich dachte, dass sie die Saison zu Ende spielen. Auch wenn wir beim 1:1 im Hinspiel Punkte gelassen haben, hat sich für uns nichts geändert. Die anderen Mannschaften hätten ihr Rückspiel gegen Türkspor auch erst einmal gewinnen müssen. Der Fokus bleibt auf unserer Mannschaft, wir schauen nicht nach rechts und links.“
Sascha Mölders, Trainer SC Wiedenbrück (4:2, Abs.):
„Es ist ein Skandal! Das ist miserabel für den ganzen Westdeutschen Fußballverband. Hierbei gibt es keinen Gewinner, das macht so keinen Spaß. Wir sind auch ein kleiner Verein, haben unser Budget, dafür habe ich einfach kein Verständnis. Die holen noch fünf neue Spieler im Winter, das kannst Du nicht machen. Die Mannschaften, die jetzt durch die Spielabsagen aus dem Rhythmus kommen, tun mir alle leid. Es nervt einfach alle!“