Am Ende spielte nur noch Rot-Weiss Essen – doch trotz einer starken Druckphase in der zweiten Halbzeit reichte es nicht zum erhofften Heimsieg. 1:1 hieß es gegen den Tabellenletzten SpVgg Unterhaching. Gegen die Bayern traf nur Torben Müsel, er bewahrte seine Mannschaft in der 78. Minute vor einer Heimniederlage.
Fabio Torsiello hatte die Gäste in der 18. Minute in Führung gebracht. Doch wäre es anders gekommen, wenn Schiedsrichter Felix Weller in der 30. Minute ein Foul geahndet hätte? Vielleicht, denn dann hätte RWE einen Elfmeter zugesprochen bekommen.
Was war geschehen? Als Ramien Safi auf der rechten Seite aufs gegnerische Tor zustürmte, wurde der in der Strafraummitte stehende Ahmet Arslan von Unterhachings Simon Skarlatidis mit ausgestreckten Armen umgerannt. Obwohl, das wäre noch untertrieben:
Einen Tag vor dem Super Bowl wurde der Essener getackled wie es sonst nur Football-Profis auf dem Rasen tun. Arslan beschwerte sich lautstark, Magenta-Kommentator Markus Höhner wunderte sich (“Hätte Elfmeter geben müssen“), doch Schiedsrichter Felix Weller ließ weiterlaufen.
Eine Fehlentscheidung, wie Ex-Schiedsrichter Babak Rafati auf liga3-online.de analysierte. „Auch wenn der Ball nicht mehr zu Arslan gekommen wäre, liegt ein klares Foulspiel von Skarlatidis vor. Der Verteidiger spekuliert darauf, dass der Ball möglicherweise gleich in die Mitte zu Arslan gepasst wird und rennt ihn deshalb von hinten einfach nur um, um zu vermeiden, dass der Angreifer an den Ball kommt. Dabei ist er in der schlechteren Position, nämlich hinter dem Angreifer, der sich Richtung Tor nach vorne orientiert. Somit liegt eine Fehlentscheidung vor, weiterspielen zu lassen und den fälligen Elfmeter nicht zu geben.“
Doch blieb es auch im Stadion an der Hafenstraße ruhig, weil diese Szene eben abseits des Geschehens stattfand und alle Blicke auf Safi gerichtet waren. Deshalb meint auch Rafati: „Diese Szene ist aber nicht im Blickfeld des Schiedsrichters, sodass man ihm keinen Vorwurf machen kann. Natürlich muss das dennoch einer im Schiedsrichter-Team - der Vierte Offizielle oder der Assistent in der anderen Spielhälfte - sehen.