Allerdings hat der 23-Jährige den Vorfall abgehakt: „Die Sache darf nicht überbewertet werden. Die Fans sind frustriert, weil wir zu Hause nicht erfolgreich sind. Aber wir müssen uns auch nicht alles gefallen lassen. Ein mulmiges Gefühl habe ich deshalb nicht, denn nach wie vor ist die Unterstützung von den Rängen fantastisch.“
Erstmals unter 10.00 Zuschauern?
Allerdings wird sie wohl nicht mehr so zahlreich wie in der Vergangenheit sein. Waren die Zuschauerzahlen zuletzt schon rückläufig, könnten die Zebras gegen Unterhaching erstmals seit dem Zwangsabstieg unter die magische Grenze von 10.000 Fans rutschen. Grund: Der Heimkomplex. „Unsere Arena muss eigentlich eine Festung sein, in der wir die Gegner einschüchtern. Aber leider ist es anders herum“, ist Wolze enttäuscht.
Warum ihm und seinen Kollegen daheim die Nerven versagen und sich die Elf regelmäßig blamiert, kann sich der Ex-Wolfsburger nicht erklären. „Jeder muss sich selbst hinterfragen, aber vom Reden kriegen wir die Punkte auch nicht zurück. Deshalb müssen wir gegen Haching endlich Taten folgen lassen.“
Eine Maßnahme muss sein, die zuletzt löchrige Abwehr zu stabilisieren. Deshalb hat Karsten Baumann beim Pokalerfolg gegen Cronenberg auch umgestellt. Für die zuletzt indisponierten Markus Bollmann und Tobias Feisthammel rückten Kapitän Branimir Bajic und Matthias Kühne in die Innenverteidigung. Ergebnis: Die Defensive stand deutlich besser.
Deshalb wird der Fußballlehrer gegen die Bayern erneut Bajic und Kühne das Vertrauen schenken. „Wir kassieren die Gegentore immer nach Freistößen“, schimpft Baumann: „Das macht mich wahnsinnig, weil wir eigentlich kopfballstarke Spieler haben.“
Baumann kämpft gegen den Stimmungsabfall
Er weiß, dass die Patzer gegen die Spielvereinigung abgestellt werden müssen, damit die Stimmung nicht vollends kippt: „Das wird eine reine Nervensache, gerade dann, wenn es zu Beginn vielleicht nicht ganz so rund läuft.“ Schließlich wissen die Gegner, wie sie den MSV knacken und schlagen können. Wolze setzt derweil auf den Lerneffekt: „Wir kennen unsere Fehler. Vielleicht kommt es uns ja gelegen, dass sich Haching nicht hinten rein stellen, sondern mitspielen wird.“
Dass es gegen Unterhaching „einfacher“ sei, weil sich der Tabellenvierte nicht in der eigenen Hälfte verbarrikadiert, sondern mitspielt, glaubt der Coach indes nicht. „Zu Hause müssen wir das Spiel machen, das sind wir alleine schon den Fans schuldig.“ Schließlich sollen sie nach einem Heimspiel nicht wieder Frust schieben, sondern endlich mal einen Grund zum Feiern haben.