"Wir hoffen dabei auf die Solidarität unserer Fans", sagte Sanierungsgeschäftsführer Michael Mönig über die ungewöhnliche Maßnahme. Einen Mindestbetrag nannte die Alemannia nicht. Die bisherigen Saisontickets hatten im Zuge des vorläufigen Insolvenzverfahrens ihre Gültigkeit verloren.
Betroffen sind alle Dauerkarten-Besitzer, egal ob auf den Stehplätzen, im Business-Bereich oder den Sponsoren-Logen. Aus insolvenzrechtlichen Gründen würden diese Fans wie Gläubiger behandelt, teilte die Alemannia mit. "Wir müssen uns hier an die Gesetze halten und haben keinen Spielraum", sagte Mönig. Der Erlös komme dem Kader der Alemannia zugute, der in der Rückrunde den sportlichen Verbleib in der Liga sichern soll.
Betroffen sind auch die Guthaben auf den elektronischen Bezahl-Karten. Auch dieses Geld kann nicht zurückgezahlt werden, Speisen und Getränke müssen am Tivoli in der Rückrunde bar bezahlt werden. "Alle Verbindlichkeiten, die vor dem Insolvenzantrag gegenüber der Alemannia Aachen GmbH entstanden sind, dürfen derzeit nicht bedient werden", hieß es in einer Erklärung.
Alemannia Aachen hatte im November einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung beim Amtsgericht Aachen gestellt. Ziel des Zweitliga-Absteigers ist die Sanierung, um befreit in der Regionalliga neu zu starten. Die Alemannia hatte zuletzt eine Liquiditätslücke von 4,5 Millionen Euro offengelegt. Hintergrund der finanziellen Probleme sind neben dem Zweitliga-Abstieg besonders die Kosten für den Neubau des Tivoli-Stadions.