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RWO: Terranova
"Wenn man älter wird, träumt man nicht mehr"

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RW Oberhausen: Mike Terranova im Interview
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Mit sieben Jahren wechselte Mike Terranova zur SG Wattenscheid, die damals noch eine echte Hausnummer war, mit 21 feierte er sein Zweitligadebüt für die SGW.

Doch was so hoffnungsvoll begann, drohte im höherklassigen Amateurbereich zu versanden. FC Gütersloh, Eintracht Nordhorn, Wuppertaler SV – vom großen Fußball war Terranova zwischenzeitlich weit entfernt.

Die Wende zum Guten sollte erst im gehobenen Fußballeralter erfolgen: Mit 29 wechselte der Offensivmann nach Oberhausen, damals frisch in die vierte Liga abgestiegen, und erlebte einen ungeahnten Höhenflug samt Durchmarsch in die Zweitklassigkeit. Ein Gespräch über eine ungewöhnliche Karriere und die Gnade der späten Geburt.

Mike Terranova, warum haben Sie sich erst im Herbst Ihrer Karriere in der zweiten Liga durchgesetzt?

Damals war es schwieriger, Profi zu werden. Heute musst du nur schnell sein und wirst schon rein geschmissen. Als ich unter Jupp Tenhagen in Wattenscheid Profi wurde, hab ich fürs Training die Schule geschwänzt. Ich hatte des Gefühl, dass ich bei den Einheiten noch nicht einmal erwünscht war. Sobald beim Trainingsspiel einer zuviel da war, musste ich laufen gehen. Aber ich bin trotzdem wieder hingegangen, und irgendwann war ich dabei.

Warum ging es nach 14 Einsätzen im Premierenjahr nicht mehr weiter?

Wattenscheid ist abgestiegen und ich hatte keinen Berater. Da war es schwer, den Sprung woandershin zu schaffen.

Hatten Sie Ihren Traum vom Profifußball zwischenzeitlich schon aufgegeben?

Wenn man älter wird, träumt man nicht mehr. Ich turnte jahrelang im Amateurbereich herum. Irgendwann habe ich mir gedacht: ‚Komm, jetzt machst du eine Ausbildung.’ Während meiner Zeit beim FC Gütersloh hatte ich als Steuerfachgehilfe angefangen. Die hatten aber finanzielle Probleme, und mein neuer Verein Eintracht Nordhorn konnte mir kurzfristig nur eine Ausbildungsstelle als Industriekaufmann anbieten.

2006 folgte der Wechsel nach Oberhausen.

Das war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Ich hatte auch andere gute Angebote, aber bei Oberhausen ging es mir nicht ums Geld. Ich hatte die ganze Reiserei satt. Das muss man sich mal überlegen: Nach Gütersloh 140 Kilometer, nach Nordhorn 150 Kilometer – das habe ich jeden Tag gemacht, hin und zurück nach Gelsenkirchen. Das hat ganz schön geschlaucht.

Haben Sie auch bei RWO noch nebenbei gearbeitet?

Ja. Bis zu seinem Tod war ich fünf Jahre lang für Klaus Steilmann tätig. Ich kannte ihn seit meinem vierten Lebensjahr, wir haben uns immer super verstanden. Irgendwann sagte er: ‚Bevor du gar nichts machst, kannst du bei mir arbeiten.’ Er war immer dagegen, dass Fußballer nur spielen. Er meinte, dass man blöd wird, wenn man sonst nichts macht. Und ehe er seinen Satz ausgesprochen hatte, hatte ich schon zugesagt.

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