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Zerstörungswut, Randale und Verletzte: Hansa-Chaoten sorgen für Entsetzen

Anhänger von Hansa Rostock sorgten beim SC Paderborn für eine Spielunterbrechung.
Anhänger von Hansa Rostock sorgten beim SC Paderborn für eine Spielunterbrechung. Foto: dpa
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Gewaltbereite Fans von Hansa Rostock sorgen fast für einen Spielabbruch in Paderborn. Die Polizei spricht von „hoher krimineller Energie“.

Leuchtraketen flogen aufs Spielfeld, ein Unbeteiligter wurde schwer am Kopf verletzt und weite Teile des Gästeblocks blieben verwüstet zurück: Die Gewaltexzesse von Problemfans von Hansa Rostock beim Spiel in der 2. Fußball-Bundesliga beim SC Paderborn sorgen für Fassungslosigkeit - und werden dem sportlich taumelnden Klub eine immens hohe Geldstrafe einbringen.

Hansa-Vorstandschef Robert Marien kündigte Konsequenzen an. Es reiche „nicht, sich zu entschuldigen und zu distanzieren, da wird es erhebliche Strafen geben – Punkt“, sagte er der Bild am Tag nach dem 0:3 (0:1) beim SC Paderborn. „Es gibt kein Beschönigen und Verharmlosen. Da kann es auch keine zu weichen Strafen geben, da wird man sich über klare Konsequenzen unterhalten müssen“, führte Marien aus: „Fakt ist, dass das Außenbild und die Ereignisse jetzt eine Vollkatastrophe sind, das kann man nicht anders benennen. Die werden auch erhebliche Konsequenzen haben.“

Er wisse von SCP-Geschäftsführer Martin Hornberger und der Polizei, „dass es ergiebiges Videomaterial gibt“, so Marien: „Das werden wir aufarbeiten und dann vom Verein Konsequenzen aussprechen und sicher wird es auch zu Strafrechtsverfahren kommen.“

Das Image des FC Hansa ist schwer getrübt, das Problem beschäftigt den Klub schon lange - eine Lösung ist nicht in Sicht. „Mit hoher krimineller Energie haben wenige Gästefans Grenzen überschritten, Verletzungen unbeteiligter Stadion-Besucher sowie massive Sachbeschädigungen und einen Spielabbruch in Kauf genommen“, hieß es in einem gemeinsamen Statement des SCP und der Polizei Paderborn.

„Ich bin seit 22 Jahren dabei – aber so etwas habe ich noch nie erlebt. Es ist alles zerstört worden, was zu zerstören war“, sagte Hornberger bei Sky: „Ich habe Bilder der Überwachungskameras gesehen – das war Krieg! Das hat mit Fußball und Fankultur absolut nichts mehr zu tun.“

Das Spiel wurde zweimal unterbrochen und stand vor dem Abbruch. Wie erwartet hatten am Freitagabend die Fans beider Klubs zwölf Minuten lang geschwiegen, um ihre Ablehnung des sich anbahnenden Investoren-Einstiegs bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) zu demonstrieren - direkt im Anschluss flogen aus dem Hansa-Block Leuchtraketen aufs Feld, und dem stummen Protest folgte blanke Zerstörungswut.

Die Vorfälle gingen weit über das Abbrennen von Pyrotechnik hinaus. So sei kurz vor Ende der Partie ein Gästefan über einen Zaun in den Sitzplatz-Bereich geklettert und habe dort einen neutralen Zuschauer schwer am Kopf verletzt. Der Mann musste demnach per Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden.

„Acht Ordnungsdienst-Mitarbeiter und zwölf Polizeibeamte erlitten Verletzungen, eine Polizistin musste mit einer Schnittverletzung in einem Paderborner Krankenhaus behandelt werden“, hieß es in der Mitteilung der Polizei, in der von „etwa 150 gewaltbereiten Gästefans“ die Rede war.

Geldstrafen schrecken nicht ab

Angesichts dieses Irrsinns fiel die Reaktion der Rostocker deutlich aus. Der Klub habe „für ein beschämendes Bild gesorgt“, hieß es in einem Statement am Samstag. Man werde sich an den Kosten für den entstandenen Sachschaden beteiligen, zudem sicherte der Klub seine Unterstützung bei den Ermittlungen zu und kündige Konsequenzen an.

Wie aber soll das verhindert werden? Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wird den Klub mit einer hohen Geldstrafe belegen, weitere Sanktionen sind möglich. Strafen allein aber schrecken offenbar nicht ab, unter dem Deckmantel der Anonymität im Fanblock können Täter nur mit großem Aufwand ermittelt werden.

Auch in der Winterpause dürfte das Thema die Verantwortlichen in Rostock beschäftigen. Am 20. Januar geht es in der Liga weiter - mit einem Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg.

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