19.758 Fans sahen am Sonntag ein verrücktes Zweitliga-Spiel zwischen Eintracht Braunschweig und Arminia Bielefeld. Bereits nach 21 Minuten stand es im Kellerduell 0:3 für die Gäste von der Alm. Die Braunschweiger wirkten völlig überfordert und zeigten sich defensiv extrem anfällig.
Als alles bereits nach einem klaren Sieg für die Arminia aussah, schlug die Stunde von Immanuël Pherai. Der Ausnahmekönner der Eintracht verkürzte noch innerhalb der ersten Halbzeit mit einem Doppelpack auf 2:3.
Nach dem Seitenwechsel erhöhte die Elf von Trainer Michael Schiele den Druck. Der Aufsteiger hatte über 60 Prozent Ballbesitz und belohnte sich in der 72. Minute tatsächlich mit dem Ausgleichstreffer durch Ex-Bundesliga-Profi Anthony Ujah.
Dabei blieb es dann auch. Durch das irre 3:3-Remis verteidigte Braunschweig den Vorsprung (ein Punkt) auf Bielefeld, die auf dem Relegationsplatz rangieren.
Doppelpacker Pherai, der die Aufholjagd maßgeblich mit eingeleitet hatte, erzielte seine Saisontore Nummer fünf und sechs. Insgesamt war der Offensivspieler an über 30 Prozent der Braunschweiger Tore beteiligt. Er ist der klare Unterschiedsspieler bei den Löwen. In der Winterpause wurde er vom "kicker" bei der Rangliste der offensiven Mittelfeldspieler in die Kategorie herausragend eingestuft.
Manu Pherai hat echt einen Unterschied gemacht, hat das Spiel diktiert, kluge Pässe gespielt und war in Zweikämpfen präsent.
Michael Schiele.
In den sechs Partien, die der 21-Jährige in dieser Saison gesperrt, verletzt oder krank verpasste, gelang der Eintracht kein einziger Sieg. Umso wichtiger, dass Pherai nun wieder topfit ist. Das bestätigte auch sein Trainer nach dem 3:3-Remis. "Manu Pherai hat echt einen Unterschied gemacht, hat das Spiel diktiert, kluge Pässe gespielt und war in Zweikämpfen präsent", lobte Schiele seinen Spielmacher.
Im Juni 2022 gab Eintracht Braunschweig die Verpflichtung von Immanuël Pherai bekannt. Der 21-Jährige kam von der U23 des BVB zum Zweitliga-Aufsteiger. Dort hatte er eine Vertragsverlängerung abgelehnt.
2017 wechselte der Niederländer vom AZ Alkmaar nach Dortmund und galt als großes Versprechen für die Zukunft. Mit der U17 und U19 wurde er jeweils Deutscher Meister, aber der Durchbruch bei den Profis blieb ihm verwehrt. Nun hat Pherai in der 2. Liga richtig Fuß gefasst.