So knapp wie nie, so offen wie selten: Im Bundesliga-Unterhaus ist Langeweile derzeit ein Fremdwort. Der Aufstiegskampf ist spannender denn je, mindestens fünf Teams haben an den verbleibenden fünf Spieltagen noch die Chance auf den Sprung in die 1. Bundesliga. Mittendrin: Der FC Schalke 04. Und an die Schalker, die zuletzt beim 1. FC Heidenheim 3:0 siegten und vor Selbstbewusstsein strotzen, glaubt gar einer, der eigentlich einem ganz anderen Team die Daumen drückt: Werder-Legende Uli Borowka.
„Schalke ist einer meiner Topfavoriten und wird am Ende Erster oder Zweiter mit Werder Bremen“, sagte der 59-Jährige am Montagabend im „Maschinensucher Doppelpass 2. Bundesliga“ auf Sport1.
Borowka, gefürchtete Abwehrsense und mit Werder Bremen zweimal Deutscher Meister, zweimal Pokalsieger und Gewinner des Europapokals der Pokalsieger, gab zu, Schalke längere Zeit nicht mehr auf der Liste der Aufstiegsaspiranten gehabt zu haben. „Sie haben sich selbst die Tore reingehauen. Aber jetzt sind sie wieder da und reiten auf einer Erfolgswelle“, sagte Borowka. Der Ex-Nationalspieler gibt aber zu bedenken: "Schalke hat das schwerste Restprogramm von allen Topteams. Nächsten Sonntag in Darmstadt – da musst du erst mal gewinnen.“ Nach der Partie beim derzeitigen Tabellenvierten Darmstadt 98 geht es gegen den Zweiten Werder Bremen, den 15. SV Sandhausen, den Dritten FC St. Pauli und den Fünften 1. FC Nürnberg.
Die TV-Expertenrunde war sich einig: Der Umschwung auf Schalke erfolgte auch durch den Wechsel zu Trainer Mike Büskens. „Er ist ein Malocher und Anführer“, sagte Borowka. „Grammozis hat auf Schalke viel schöngeredet. Büskens spricht Klartext.“ Und so glaubt die Werder-Legende, dass „Schalke jetzt in einer völlig neuen und aussichtsreichen Situation steckt. „Ich habe Schalke so wahrgenommen, dass dort wieder eine geschlossene Mannschaft auf dem Platz steht, wo jeder für jeden rennt. Vor einigen Wochen war dies noch nicht der Fall. Spielerisch sind die Mannschaften oben in der Tabelle auf Augenhöhe. Den Teamgeist, der in Schalke aufgetaucht ist, schätze ich höher ein und der wird in den kommenden Wochen entscheidend sein.“