„In Jürgens Herz wurden keine Viren mehr nachgewiesen“, freut sich MSV-Vereinsarzt Dr. Christian Schoepp, der Gjasula seit dem 5. Juli behandelt.
Vier Monate ist es her, dass beim 26-Jährigen eine Herzmuskelentzündung diagnostiziert wurde, jetzt darf Gjasula erstmals wieder mit einem leichten Training beginnen. „Endlich ist es soweit“, lacht der ehemalige Frankfurter. „Ich bin erleichtert und hoffe, mich langsam wieder an die Mannschaft heranarbeiten zu können.“
Für Schoepp und das Ärzte-Team der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklink Duisburg ist der Heilungsverlauf eine Besonderheit, mit der nicht unbedingt zu rechnen war. Schließlich handelt es sich bei Gjasula um ein seltenes Krankheitsbild. Deshalb wurden auch die Experten aus der Hauptstadt zu Rate gezogen, die bei einer Herzkatheteruntersuchung kleine Proben aus der Innenseite des Herzmuskels entnommen haben. Ein Eingriff, an den sich nur wenige Fachleute herantrauen. „Wir wissen aber noch nicht, ob sein Gewebe einen nachhaltigen Schaden durch Narbenbildung erlitten hat“, berichtet Schoepp. „Deswegen muss Jürgen die Belastung langsam steigern und ständig untersucht werden. Insgesamt wird er in den nächsten zwei Jahren immer unter Kontrolle stehen.“
Das ist Gjasula allerdings egal. Die Krankheit hat ihn nachdenklich gestimmt. „Normalerweise macht sich kein Profi Gedanken, was in fünf oder zehn Jahren ist. Es fällt auch niemandem auf, was für einen schönen Beruf wir haben und wie gut es uns geht. Doch ich hatte Zeit, darüber nachzudenken und weiß das alles jetzt zu schätzen. Ich kämpfe für mein Comeback.“
Kosta Runjaic ist vom unbändigen Willen Gjasulas beeindruckt: „Ich freue mich vorrangig für den Menschen Gjasula, aber natürlich auch auf einen Neuzugang. Mit Jürgen, Julian Koch und Timo Perthel werden in der Rückrunde drei Mann dabei sein, die Qualität besitzen und uns weiterhelfen werden.“